Neukirchen-Vluyn. Zum Auftakt des Kulturtheaters auf der Halde gab es Heavy Metal zu hören. Das erinnert ans Dong-Open-Air. In den nächsten Tagen geht’s weiter.
Laute Töne, ein paar headbangende Fans, nur die Zelte haben gefehlt: Auf der Halde Norddeutschland kam am Donnerstagabend schon ein bisschen Festival-Stimmung auf. Zumindest musikalisch erinnerte das Konzert auf dem Haldentop stark an das Dong-Open-Air-Festival, das in diesem Jahr coronabedingt erneut ausfallen musste. Im Rahmen des Kultursommers der Wir4-Städte haben die Vereine Dong Kultur und Kulturprojekte Niederrhein aber einen kleinen Ersatz organisiert und ein viertägiges Programm auf die Beine gestellt, bei dem es noch weit mehr als Metalmusik gab und geben wird.
„Mit dem Kulturtheater wollten wir Chören, Bands und lokalen Akteuren eine Bühne bieten“, erklärte Rüdiger Eichholtz, Vorsitzender des Vereins Kulturprojekte Niederrhein. Die Resonanz sei aber eher verhalten gewesen. „Wir haben das Kulturtheater in allen vier Städten beworben. Gerade Chöre oder Musikschulen wollten aber nicht auftreten, weil sie lange nicht proben konnten“, bedauerte er. Aber auf die Heavy-Metal-Musiker war Verlass.
Der Verein Dong Kultur, der auch das Dong Open Air veranstaltet, nutzte seine Kontakte und holte zwei Bands aus der Region ins Boot.
Am Donnerstagabend startete die Reihe unter dem Titel Moshbox – eine Anlehnung an die kleine würfelartige Bühne und das englische Wort „Mosh“, das den typischen Tanzstil der Metalfans beschreibt. Auf der Bühne stand zunächst „Cosmic Marauder“.
Das Trio, bestehend aus einem Schlagzeuger, einem Bassisten sowie einem Gitarristen, der gleichzeitig auch sang, begeisterte das Publikum mit Rockmusik. Die Band überzeugte mit einem kräftigen und vor allem lauten Sound und sorgte mit den ungewöhnlich ruhigen Tönen, die sie zwischenzeitlich anschlug, immer wieder für einen Überraschungsmoment. Viele Stücke waren überwiegend instrumental, bei anderen dominierte hingegen der Gesang.
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Im Anschluss trat „Galactic Superlords“, eine fünfköpfige Band aus Köln, die Hard Rock und Heavy Metal ablieferte, auf. Sie brachte noch einmal einen ganz anderen Sound auf die Bühne – auch, weil mit Katharina Heldt eine Frau die meisten Gesangsparts übernahm. „Man könnte denken, dass das Dong Open Air so einmal angefangen hat. Das hat einen richtigen Retro-Charakter“, sagte Rüdiger Eichholtz. Es war eben alles eine Nummer kleiner. Die Bühne war kleiner, daneben stand ein Bier- sowie ein Imbisswagen.
Einige Fans hatten trotzdem extra ihre typischen bedruckten und bunten Jacken, Westen und Shirts mit Bandmotiven aus dem Schrank geholt. „Wenn ich schon zu einem Metalkonzert gehen kann, dann im richtigen Outfit“, sagte Martin, der es sich mit seinen Freunden an einem der Tische an vorderster Front gemütlich gemacht hat. Auch sie wippten mit Kopf und Fuß ganz sicher im Takt mit.
>> Das weitere Programm <<
Am Samstag geht es weiter auf der Halde, dann allerdings etwas ruhiger: Um 14 Uhr und um 16 Uhr gibt’s ein Kindertheater, um 18 Uhr beginnt die Rocknight. Sonntag steht ab 14 Uhr der Sing a Song Afternoon und ab 18 Uhr der Folk’and’Roll Evening an. Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei.