Kamp-Lintfort. Mit der Unterstützung der Aktion Mensch plant der Träger SCI:Moers ein tolles Angebot und Verstärkung. Die Förderung ist zeitlich begrenzt.
Lange hat das Team des SCI-Jugendcafés in Kamp-Lintfort am Konzept gefeilt, die Einrichtung zu einem Wohlfühlhaus mit Angeboten zur Musik- und Filmproduktion für Jugendliche auszubauen. Der Aufwand hat sich jetzt gelohnt.
Zehn, elf Mal mussten die Pläne angepasst und überarbeitet werden. Im Frühjahr wurde schließlich die letzte Hürde genommen: Die Politik stimmte einstimmig für eine Fortführung des Jugendcafés bis zum Jahr 2026 – eine Voraussetzung, um einen Antrag bei Aktion Mensch stellen zu können und eine Chance auf eine finanzielle Förderung für eine Laufzeit von fünf Jahren zu erhalten.
Denn genau das war der Hintergrund für diesen Aufwand. Das Kuratorium der Sozialorganisation hat den Antrag bewilligt und unterstützt das Jugendcafé mit insgesamt 300.000 Euro in den nächsten fünf Jahren. „Wir haben fest daran geglaubt, dass es klappt. Es war ein ganzes Stück Arbeit, die sich nun auszahlt“, sagt Frank Liebert, Geschäftsführer des SCI:Moers.
Weil das Café inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt geworden ist, wurde der Platz mit der Zeit eng. So wurde unter anderem der Keller in Eigenregie ausgebaut. Und dann hat sich eine weitere Chance aufgetan: Die Wohnung über dem Jugendcafé wurde frei. „Die wollten wir haben, um uns räumlich zu vergrößern“, so Liebert. Auch das hat geklappt.
Dank der Förderung durch Aktion Mensch soll auf den 80 Quadratmetern in den nächsten Wochen ein Ton- und Videostudio entstehen. „Wir haben den Bedarf ermittelt und festgestellt, dass sich viele Jugendliche fürs Rappen interessieren“, erklärt Milan Djuric, Leiter des Jugendcafés. In der ersten Etage sollen zukünftig eigene Rap-Songs und Videos aufgenommen werden können.
Das Projekt begleitet ein ehemaliger Breakdance-Weltmeister
Dafür konnte der Rapper und ehemalige Breakdance-Weltmeister Ardit Gjikaj gewonnen werden. Er wird mindestens einmal pro Woche Workshops für die Jugendlichen anbieten. Im Mittelpunkt steht gemäßigter Rap. Heißt: Texte mit hasserfüllten, homophoben oder ausländerfeindlichen Inhalten haben im Studio nichts zu suchen.
„Allein aus unserem eigenen Budget hätten wir das alles nicht gestemmt bekommen. Schon die professionelle Technik liegt in einem fünfstelligen Bereich“, so Liebert. Eine Fachkraft und eine weitere Honorarkraft können von der Spende ebenfalls eingestellt werden. Das Equipment kann nun bestellt werden. Eingebaute Schallschutzkabinen sorgen dafür, dass die Nachbarn von der Lautstärke nichts mitbekommen. Wenn die Geräte pünktlich geliefert und installiert werden, rechnet Milan Djuric mit einem Projektbeginn in gut zwei Monaten.
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300.000 Euro für das Jugendcafé: In der 40-jährigen Geschichte des SCI:Moers ist es die zweite Spende in dieser Größenordnung. Mit dem Geld soll das Jugendcafé in der Fußgängerzone erweitert werden. „Die Einrichtung wird von den Jugendlichen sehr gut angenommen“, so Geschäftsführer Frank Liebert.
Das war nicht immer so, gerade in der Anfangszeit 2009 noch nicht. Liebert: „Es hat etwas gebraucht, bis die Jugendlichen, Kunden und Geschäftsleute zueinander fanden. Es war damals ein absolutes Novum, dass so eine Einrichtung zentral in der Einkaufsstraße angesiedelt wird. Das gab es in ganz NRW nicht.“