Kamp-Lintfort. In der Feuerwehr Kamp-Lintfort gibt’s mit der Kinderfeuerwehr eine neue Einheit. Für die Minis spielen auch Kakaospuren beim Löschen eine Rolle.

Nina war die erste, die sich die Uniform der neuen Kinderfeuerwehr Kamp-Lintfort anziehen durfte. „Ich finde es megacool, wie die Leute retten“, beantwortete die Neunjährige die Frage, warum sie bei der Feuerwehr mitmachen möchte. „Das ist ein toller Augenblick, für uns eine ganz heiße Sache“, freute sich auch Bürgermeister Christoph Landscheidt über den Startschuss für die jüngste Einheit der örtlichen Blauröcke. Neben Xanten und Dinslaken ist Kamp-Lintfort nunmehr die dritte Stadt im Kreis Wesel, die eine Kinderfeuerwehr unterhält und so aktiv Nachwuchsförderung betreibt.

Seit 2016 gibt es per Gesetz die Möglichkeit, mit einer Kinderfeuerwehr eine weitere Einheit in der Freiwilligen Feuerwehr aufzunehmen. Michael Rademacher, Leiter der Feuerwehr, bedankte sich bei der kleinen Gründungsfeier in der Feuerwache an der Eyller Straße bei allen Helferinnen und Helfern. Die Rekrutierung von Nachwuchs für die Feuerwehr bleibe in Kamp-Lintfort und anderswo von großer Bedeutung, sagte der Feuerwehrchef: „Beschäftigt hat uns diese Idee schon länger.“

Ab sechs Jahren können Kinder jetzt bei der Kinderfeuerwehr mitmachen, bevor sie mit zehn Jahren die Möglichkeit haben, in die Jugendfeuerwehr zu wechseln. Alle zwei Wochen dienstags von 16 bis 17.30 Uhr treffen sich von nun an die Minis, die alle mit Uniform aus T-Shirt, Weste und Namensschild sowie mit einem Ausweis ausgestattet wurden, in den Räumen der Jugendfeuerwehr auf der Oststraße. Die Leitung der Kinderfeuerwehr übernimmt der 27-jährige Florian Blinne, selbst Vater von zwei Töchtern und auch zuständig für die Jugendfeuerwehr.

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Bei den gemeinsamen Treffen solle vor allem Spiel und Spaß im Vordergrund stehen, so Blinne, der das Konzept für die Kinderfeuerwehr erstellt hat: „Wir werden zusammen Kochen, Basteln und Spielen – die gemeinsame Freizeitgestaltung ist ein großes Thema“, sagte der Chef der Mini-Blaulichttruppe: „Auch wir als Feuerwehr haben einen Bildungsauftrag.“ Dazu werden die Kinder spielerisch an Feuerwehrthemen herangeführt, ähnlich wie die Feuerwehr es bei Thementagen in Kitas mache. „Da können sie vielleicht auch mal Kakaospuren mit Sägemehl ablöschen“, sagt Blinne und lacht.

Die Nachfrage nach den Plätzen in der Kinderfeuerwehr sei riesig. „Wir haben gar nicht groß Werbung gemacht, aber es hat sich herumgesprochen wie ein Lauffeuer. Deshalb gibt jetzt erst mal eine Warteliste.“ Gestartet wird mit elf Kindern, ein Pool aus 12 Freiwilligen – darunter drei Erzieherinnen – hilft bei der Betreuung.