Kamp-Lintfort. Die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition startet wieder durch. Um weiter alle Aufgaben stemmen zu können, kümmert man sich um Nachwuchs.

Nach zwei arbeitsreichen Jahren blickt die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition jetzt selbstbewusst in die Zukunft. „Wir sind ein bergbaulicher Standort, der in NRW ein gutes Bild abgibt“, sagte der Vorsitzende der Fördergemeinschaft Norbert Ballhaus am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung, die ausnahmsweise im frisch sanierten Pferdestall des Schirrhofs stattfand. Auch wenn man sich nicht mit Zeche Zollverein in Essen oder dem Bergbaumuseum messen könne – „wir sind zwar kleiner, aber schöner“, verwies Ballhaus mit einem Augenzwinkern auf das nun komplett fertig gestellte Ensemble.

Viele der Mitglieder waren zur Feier des Tages im Bergkittel erschienen und ließen zum Auftakt der Versammlung in einem 30-minütigen Film die letzten Jahre mit dem Umzug in den Schirrhof, dem Ausbau des Lehrstollens, der Restauration der Bergbauexponate und der Einweihung des Infozentrums Stadt und Bergbau eine intensive Zeit im Schnelldurchlauf Revue passieren.

Ein wichtiger Partner

Die Fördergemeinschaft, die künftig nicht nur wie bislang die Führungen im Lehrstollen und im Haus des Bergmanns, sondern auch die auf den Zechenturm ehrenamtlich stemmt, ist für das Tourismuskonzept der Stadt Kamp-Lintfort ein wichtiger Partner.

Die Einnahmen aus den Führungen, auf die man coronabedingt zuletzt lange verzichten musste, fließen nun wieder in die Vereinskasse. All das, sagte Ballhaus, sehe er auch als Chance, den Verein zukunftsfähig zu halten.

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Trotz 29 Neuaufnahmen zwischen Januar 2020 und Juni 2021 müsse sich die Fördergemeinschaft aber verstärkt um den Nachwuchs kümmern, sagte Ballhaus und kündigte ein entsprechendes Projekt für die Herbstferien an. Mit Blick darauf, dass gerade vom Bereich Ausbildung im Bergbau in dem bestehenden Ensemble nicht so viel übrig geblieben sei, wolle man junge Leute in Workshops, etwa mit einem „Werkzeugführerschein“, für dieses Thema interessieren.

Einem entsprechenden Förderantrag habe die RAG-Stiftung bereist zugestimmt. Dieses Projekt solle der Startschuss für eine „kontinuierliche Jugendarbeit“ sein.

Am 12. September ist Landeskirchschicht

Nachdem die während der Landesgartenschau geplante Landeskirchschicht coronabedingt ausfallen musste, soll es nun am 12. September endlich so weit sein. „Es soll eine Open-Air-Veranstaltung werden“, kündigte Johannes Hartmann, Vorsitzender des Landesverbandes der Berg- und Knappenvereine NRW, an. Geplant seien bislang eine Parade durch die Stadt, ein Open-Air-Gottesdienst auf dem Quartiersplatz und eine Abschlussveranstaltung rund um den Schirrhof.

Der Vorsitzende übernahm es dann auch, eine ganz besondere Ehrung vorzunehmen: Klaus Deuter wurde für sein unermüdliches Engagement für den Lehrstollen mit der Silbernen Verdienstmedaille des Landesverbandes ausgezeichnet. „Das kann doch nicht wahr sein“, freute sich Deuter. Aber er habe diese Auszeichnung nicht alleine verdient: „Meine Mitstreiter und der Vorstand haben das genauso verdient.“

INFO:

Die Wahl des Vorstands hakten die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung im Rekordtempo ab: Der alte Vorstand mit Norbert Ballhaus, Christoph Müllmann, Herbert Gratzer und Gunter Hagen wurde einstimmig wiedergewählt.

Am Sonntag, 4. Juli, starten die Führungen auf den Zechenturm wieder. Öffnungszeiten sind sonntags und feiertags ­von 11 bis 14 Uhr ­­und ­von 15 bis 17 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 4 Euro, Kinder (4 bis 12 Jahre) 1,50 Euro. Infos unter www.bergmannstradition.de