Neukirchen-Vluyn. In der FDP Neukirchen-Vluyn hat es Unstimmigkeiten gegeben. Nun muss das bisherige Herren-Duo einzeln kämpfen. Es sind harsche Worte gefallen.

Der Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn ist um eine Fraktion ärmer. Am Sonntag ist André Landskron aus der zweiköpfigen FDP-Fraktion ausgetreten, womit der Fraktionsstatus der Freien Demokraten dahin ist.

Folglich sind nach Karin Keesen, die durch ihren Austritt aus der CDU-Fraktion bereits als Einzelkämpferin im Stadtrat vertreten ist, mit Christian Sluiters, der bisher Fraktionsvorsitzender der FDP war, und seinem bisherigen Stellvertreter André Landskron künftig insgesamt drei Einzelvertreter im Stadtparlament aktiv.

Die Trennung bei den Herren ist ganz offenkundig nicht harmonisch verlaufen. „Nach Differenzen über die Arbeitsmoral innerhalb der Fraktion entschied sich André Landskron zum Ausscheiden aus der Fraktion“, schreibt Christian Sluiters in einer Stellungnahme auf Facebook.

Sluiters kritisiert: mangelndes Engagement

Und weiter heißt es dort: „Wir appellierten innerhalb der Faktion bereits seit einiger Zeit an Herrn Landskron, dass bei einer kleinen Ratsfraktion vor allem gewählte Ratsmitglieder Engagement zeigen müssen.“ Dieses Engagement habe Landskron vermissen lassen und habe die Kritik zum Anlass genommen, die Fraktion zu verlassen.

Sluiters: „Wir sind darüber überrascht, dass er sein Ratsmandat weiterhin behalten möchte.“ Immerhin sei Landskron über einen Listenplatz gewählt worden. Im Folgenden spricht Sluiters von „Anstand und Charakter“, was die Haltung seines bisherigen Fraktionspartners nicht zeige. Auch im weiteren Verlauf fallen harsche Worte.

„Ich bin natürlich persönlich enttäuscht“, schreibt Sluiters. Landskron sei erst vor kurzem in die FDP eingetreten und habe sich sehr gut verkauft. Er habe Landskron protegiert und sowohl zum Spitzenkandidaten, aber auch stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden gemacht. „Er hat viele Vorschusslorbeeren erhalten, aber am Ende nichts davon umgesetzt“, sagt Sluiters.

Landskron spricht von „unüberbrückbaren Differenzen“

André Landskron selbst spricht von „unüberbrückbaren Differenzen“. Er habe „persönlich mehr Führungsstil erwartet“. Es sei zu vieles delegiert worden, kritisiert der Ratsherr. Letztlich müsse ein Fraktionsvorsitzender das Heft in der Hand haben, sagt er weiter, und durch die folgenden Ausführungen wird deutlich, dass er sich als Ausputzer gesehen hat. „Ich find’s schade, hatte mir das anders vorgestellt“, sagt Landskron.

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Er möchte jetzt als Einzelvertreter sein Ratsmandat ausfüllen. Dass er dabei Kompetenzen abgeben muss, unter anderem keine eigenen Anträge mehr stellen kann, stört ihn nicht: „Es geht darum, dass etwas verändert wird in der Stadt.“ Die Bürger interessiere nicht, wer einen Spielplatz beantragt habe, sondern dass es einen gebe. Landskron ist sich sicher: Gute Ideen kommen durch. Er wolle mit den anderen Fraktionen gut zusammenarbeiten.