Neukirchen-Vluyn/Moers. Am Anfang stand ein Anruf, dass eine Schildkröte aus Neukirchen-Vluyn abzuholen sei. Es stellte sich heraus, dass es kein gewöhnliches Tier war.

Das Moerser Tierheim hat in dieser Woche ein besonderes Fundtier bekommen. Es gab einen Anruf aus Neukirchen-Vluyn, dass eine Fund-Schildkröte abzuholen sei. Was sich zunächst wie gewöhnlicher Alltag anhörte, veränderte sich schnell mit der Aussage, dass es sich um eine amerikanische Schnappschildkröte handeln sollte. „Das war ungefähr vergleichbar mit einem Anruf, in dem uns eine Fundkatze gemeldet wird – mit der Information, dass es sich um einen Puma handelt“, schreibt das Tierheim.

Skeptisch seien die Mitarbeiter zur angegebenen Stelle gefahren. Der Anblick der gesicherten Schildkröte und eine schnelle Rückmeldung der Experten aus der Reptilien-Auffangstation in München, die anhand von Fotos eine Bestimmung vorgenommen hatten, bestätigten die Aussage. „Schnappschildkröten gibt es bei uns in freier Natur nicht und zudem ist ihre Haltung seit 1999 streng verboten“, heißt es vonseiten des Tierheims.

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Es sei davon auszugehen, dass diese Fund-Schildkröte aus privater Hand stammt und ausgesetzt wurde. Einen Rückschluss über den Zeitpunkt könne man nicht ziehen, da diese Schildkröten hier durchaus längere Zeit überleben könnten.

„Damit hat nicht nur jemand gegen das Tierschutzgesetz verstoßen - in diesem Fall wurde auch in Kauf genommen, dass Menschen oder Tiere verletzt werden“, heißt es weiter. Und: „Schnappschildkröten sind gefährlich! Hätten Kinder in dem Gewässer mit den Füssen im Wasser geplanscht oder wäre ein kleinerer Hund dort schwimmen gegangen, wären schwere Verletzungen möglich gewesen.“

Die Schnappschildkröte ist nun sicher in einer der wenigen, zugelassenen Auffangstationen untergebracht.