Kreis Wesel. Die CDU-Kreistagsfraktion fordert eine Machbarkeitsstudie für eine linksrheinische Verbindung. Damit will sie den Verkehr auf der A57 entlasten.

Die CDU-Kreistagsfraktion möchte mit einer Bahnverbindung den Verkehr auf der A57 entlasten. Dazu schlägt sie vor, eine schnelle Zugverbindung zwischen Moers und Neuss zu schaffen. Sie hat dazu einen Antrag für eine Machbarkeitsstudie formuliert, der im Ausschuss für Mobilität und Verkehr des Kreises am 31. Mai diskutiert und nach dem Willen der CDU auch beschlossen werden soll.

Mit einem attraktiven Angebot ließen sich auch eingefleischte Autofahrer zum Umstieg in die Bahn locken, ist sich Fraktionschef Frank Berger sicher. Die Situation auf der A 57 werde sich in den nächsten Jahren dramatisch zuspitzen: Wenn die A 57 zwischen Düsseldorf und Moers dreispurig verbreitert werde, schaffe diese Baustelle ein zusätzliches Nadelöhr.

Die CDU im Kreis Wesel wirbt für die „A57 auf Schienen“

Als Gegenmittel wollen die Christdemokraten im Weseler Kreistag die „A 57 auf Schienen“ verwirklichen: Ein schnelles Zug-Angebot zwischen Moers und Neuss mit Haltepunkten in Moers, Uerdingen, Meerbusch-Osterath und Neuss. Kalkulierte Fahrzeit: rund eine halbe Stunde, ohne Umstieg. Arbeitstitel: „Niederrhein-Römer-Express“. Berger: „Die Schienen liegen. Komplett zweigleisig und elektrifiziert. Fahrzeuge sind vorhanden. Mit wenigen Zwischenhalten können sie richtig Tempo gewinnen. Und Neuss als Endstation bietet eine Fülle von Umsteigemöglichkeiten in Züge bis nach Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach und auf das Nahverkehrsangebot insgesamt.“

Die CDU versteht ihre Initiative als Ergänzung des Antrages, den sie mit der Kooperation als Kreistags-mehrheit Ende März eingebracht hatte und der unter anderem die Wiederbelebung des Personenverkehrs Richtung Krefeld zum Inhalt hatte. Nun Neuss ins Visier zu nehmen, sei verkehrspolitisch gleich aus mehreren Gründen sinnvoll, so Frank Berger: Mit dem anstehenden Ausbau der A 57 von Düsseldorf bis nach Moers stehe den ohnehin staugeplagten Nutzern dieser Autobahn ein weiter verstärktes Verkehrschaos bevor. Eine neue, schnelle Bahnverbindung böte vielen die Möglichkeit, von der Straße auf die Schiene zu wechseln.

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Ein Nutzen könnte sich laut CDU auch daraus ergeben, dass die Strecke während der Bauphase für den RRX als linksrheinische Entlastung von rechtsrheinischen Verbindungen dienen könne. Für den Klimaschutz solle die Bahn rein elektrisch betrieben werden. Nutzen ließen sich vielleicht die elektrischen Bahnen des Unternehmens „Regiobahn“. Teile der Schienenflotte stünden beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) „ungenutzt sozusagen auf Halde“, so die CDU.