Moers. Marlene Wirtz und Jens Linnert möchten die Leerstände im Wallzentrum füllen. Allerdings müsse noch viel im 46 Jahre alten Gebäude getan werden.
Immer wieder wurde versucht, dem mittlerweile 46 Jahre alten Wallzentrum in der Moerser Altstadt neues Leben einzuhauchen. Nun endlich soll es aufwärts gehen. Der Moerser Immobilien-Spezialist „Wirtz & Linnert“ will mehrere leerstehende Läden füllen.
Jens Linnert: „Dieses Objekt an einem hervorragenden Standort hat viel Potenzial.“ Es ist die Mischung, die das Wallcenter wieder attraktiver machen soll. Keine Ketten, keine Filialen, sondern Spezialisten, die ihren besonderen Reiz haben. In den ehemaligen Stoffladen gleich am Eingang zieht noch im Frühjahr ein Fachhandel für Gartenskulpturen, etwa „liegende Buddhas“ oder „asiatische Laternen“. Wenig weiter, in den ehemaligen Räumen von Schlecker, möchten zwei junge Sportlerinnen auf 200 Quadratmetern ein Studio für „Hip-Hop-Tanz“ eröffnen: Ein Fitness-Tempel, der vor allem junge Leute begeistern soll.
Makler wollen City-Supermarkt ins Moerser Wallzentrum holen
Weiter in Planung ist ein Küchenstudio. Und natürlich ein City-Supermarkt. Marlene Wirtz: „So ein Laden fehlt doch in der gesamten Innenstadt.“ Sie arbeite an einem Konzept, um einen solchen SB-Markt ins Wallzentrum zu holen.
Die beiden Immo-Experten kennen durchaus die Probleme des Hauses: „Innen ist es zu dunkel, die Fassade müsste optisch aufgepeppt werden. Vor allem - so ihre Anregung - sollte die benachbarte Oberwallstraße fußläufig werden. „Und die Läden müssten dann einen direkten Zugang von der Oberwallstraße bekommen.“ In Studien der Stadtplaner sind genau diese Verbesserungsvorschläge bereits thematisiert.
Der Name „Wirtz“ ist in Moers bekannt. Der Opa hatte einen großen Reifenhandel an der Klever Straße, die Eltern betreiben am Niederrhein vier Autohäuser. Tochter Marlene hat Erfolg auf dem Immobiliensektor. „Wirtz und Linnert Immobilen“ wurde soeben von Europas größtem Immobilienmagazin „Bellevue“ durch eine sechsköpfige Fachjury als einer der besten Makler Deutschlands ausgezeichnet. Ein Preis mit internationalem Namen: „Best Property Agent 2021“. Bewertet wurden auch die Serviceleistungen des erst fünf Jahre alten Unternehmens. „Wenn erwünscht, kümmern wir uns um den Umzug, aber auch die Räumung und Sanierung der Häuser.“
Der Beruf als Makler hat derzeit seine Schattenseiten: „Kaum noch Angebote, aber am Niederrhein eine Wahnsinnsnachfrage nach Häusern und Eigentumswohnungen.“
Als Folge explodieren die Preise. Auch aus Düsseldorf oder Essen kommen die Kunden zur Beratung in die Kirchstraße 24 - und staunen. „Moers ist doch so schön“, sagen die meisten. Gefragt bei der Kundschaft sind vor allem Objekte in den Stadtteilen Utfort, Schwafheim, Hülsdonk und am Schlosspark.
>>> Vermarktung auch im Ausland
„Sobald es die Lage zulässt“, so die Makler, soll die renommierte Auszeichnung mit einem Fest am Gänsebrunnen gegenüber dem Shop gefeiert werden, gemeinsam mit dem benachbarten Restaurant „Tristan“.
Die Moerser handeln auch mit begehrten Objekten im Ausland. Etwa einem Luxus-Anwesen in Kitzbühel, gleich am Skilift. Das Haus kostet 6,5 Millionen Euro - und ist noch zu haben. Auf jeden Fall haben die beiden einen süßen Nachbarn: Nebenan bei „Didi“ findet sich im ehemaligen Modeladen von „Seconrella“ ein neuer Spezial-Shop nur für Schokolade.