Kamp-Lintfort. Der Abschlussbericht der Laga ist da. Neben bunten Bildern liefert er interessante Zahlen – auch über die Sicht der Besucher auf Kamp-Lintfort.

Knapp ein Jahr nach der Eröffnung der Landesgartenschau gibt es die Bilanz des Großereignisses nun auch schwarz auf weiß: Auf den 102 Seiten des Abschlussberichtes präsentiert die Laga-GmbH nicht nur viele spannende Daten und Fakten, sondern auch einen bunt bebilderten Rückblick auf, wie es Bürgermeister Christoph Landscheidt in seinem Vorwort sagt, Kamp-Lintforts eigenem „Sommermärchen“.

Wie außergewöhnlich die Kamp-Lintforter Laga gerade unter den durch Corona vorgegebenen Umständen war, betont unter anderem auch Umweltministerin Ursula Heinen-Esser in ihrem Vorwort. Eine Landesgartenschau in Zeiten von Corona durchzuführen sei eine Herausforderung gewesen, die es in der Geschichte der Gartenschauen noch nie gegeben habe, schreibt die Ministerin: „Kamp-Lintfort hat sich dieser Situation mutig mit einem hervorragend ausgearbeiteten Corona-Konzept und einer sehr guten Organisation gestellt und es möglich gemacht, dass die Laga 2020 in Kamp-Lintfort – als einzige Landesgartenschau in ganz Deutschland – stattfinden konnte. Mut und Konzept wurden belohnt.“

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Diese Aussage bekommt gerade in diesen Tagen Gewicht. Vier Landesgartenschauen waren für 2021 im Bundesgebiet geplant. In Eppingen hat der Gemeinderat bereits im März beschlossen, die Gartenschau ins nächste Jahr zu verschieben. In Überlingen, wo die Laga eigentlich auch im letzten Jahr stattfinden sollte, wurde der ursprüngliche Eröffnungstermin am 9. April trotz ausgeklügeltem Hygienekonzept gekippt, nachdem der Landkreis die Corona-Notbremse ziehen musste. In Ingolstadt wurde die Gartenschau am heutigen Mittwoch ohne Publikum offiziell eröffnet. Wann die ebenfalls bereits in dieses Jahr geschobene Gartenschau aber tatsächlich für Besucher die Tore öffnen kann, ist derzeit noch unklar. In Lindau soll die Gartenschau – Stand jetzt – am 20. Mai ihre Tore für Besucher öffnen.

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Ein solcher Abschlussbericht wie ihn die Laga GmbH vorgelegt habe sei „Usus“ und werde in erster Linie an Partner und Sponsoren der Laga verteilt, erklärt Kamp-Lintforts Wirtschaftsförderer Andreas Iland. Großen Informationswert haben darin vor allem die Zahlen. Dezidiert aufgeführt ist etwa das große Medieninteresse über Kamp-Lintfort hinaus. Insgesamt zählte das Laga-Team 15.682 Medienbeiträge, darunter 118 TV-Beiträge von ARD, ZDF, RTL und Sat1.

An der Gästebefragung nahmen von Juni bis September 1434 Besucher teil. Die Auswertung ergab zum Beispiel, dass das Durchschnittsalter der Besucher bei 59 Jahren lag. Erfreuliche 96,9 Prozent der Gäste empfanden die Laga familienfreundlich, für 95,5 Prozent war die Gartenschau den „Ausflug wert“. Besonders gefielen den Besuchern Blumenbeete, Ausstellungsgärten und Sitzgelegenheiten, aber auch Kalisto und Förderturm. Insgesamt gab es während der Gartenschau rund 25.000 Fahrten auf den Zechenturm. Bei der Frage nach Highlights wurde zwischen auswärtigen Gästen und Kamp-Lintfortern unterschieden. Interessant: Bei den Kamp-Lintfortern kam auch der Quartiersplatz besonders gut an. Die Kfz-Kennzeichen-Erhebung auf dem Laga-Parkplatz ergab, dass Gäste aus allen 16 Bundesländern und sieben weiteren Ländern nach Kamp-Lintfort kamen.

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Wie stimmig das Hygienekonzept am Ende war, beweisen folgende Zahlen: 83 Prozent der Befragten gaben an, sich hätten sich nicht durch die Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie gestört gefühlt, lediglich ein Prozent äußerte, sich sehr stark gestört gefühlt zu haben. Die für Kamp-Lintfort vielleicht wichtigste Zahl des Berichts dürfte aber diese sein: Stolze 90 Prozent der Besucher sahen die Landesgartenschau als ein gelungenes Beispiel für den Strukturwandel.