Neukirchen-Vluyn. Nachdem Ratsfrau Karin Keesen aus der CDU-Fraktion ausgetreten ist, gibt es Zuspruch von anderen Kommunalpolitikern. Die FDP äußert sich direkt.
Die FDP-Fraktion lobt in einer Stellungnahme die Sacharbeit von Karin Keesen. Die Ratsfrau war am Dienstagabend aus der CDU-Fraktion ausgetreten und hat als Begründung anhaltendes Mobbing genannt. „Mobbing verurteilen wir in jeglicher Form“, schreibt der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Sluiters. Es bleibe zu hoffen, dass die Vorkommnisse in der CDU-Fraktion nicht annähernd so seien wie beschrieben. Das widerspreche jedem politischen Anstand.
„Es scheint, dass der Fraktionsvorsitzende der CDU ein Problem mit selbstbewussten Frauen mit eigener Meinung hat“, vermutet Christian Sluiters. „Ohne Frau Keesen hätte die CDU Rayen nicht geholt“, sagt Sluiters im NRZ-Gespräch. Karin Keesen hatte in ihrem Wahlkreis wie berichtet 52,13 Prozent der Stimmen bekommen und damit das Direktmandat für den Rat erlangt.
Man habe sie „immer als nette und souveräne Ratsfrau erlebt, die das Gespräch gesucht hat“, sagt der FDP-Chef weiter, seine Fraktion lade Keesen gern zum Austausch ein, „denn wir schätzen sie“. Dabei liegen christdemokratische Ansätze, wie sie Keesen weiterhin verfolgt, und die liberalen Ansichten in Neukirchen-Vluyn bekanntlich nicht immer nahe beieinander.
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Die Ratsfrau von Bündnis 90 /Die Grünen, Angelika von Speicher, kommentiert das Geschehen auf der NRZ-Facebook-Seite mit: „So geht man in der CDU mit einer Frau um, die parteiinterne Kritik übt. Unglaublich, wie hier persönliche Befindlichkeiten über eine gute Sacharbeit gestellt werden.“ Fortschrittliche Politik mit Blick in die Zukunft und der Bereitschaft zur Veränderung scheine mit dieser CDU nicht machbar zu sein, schreibt von Speicher weiter.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Nacke weist die Mobbing-Vorwürfe wie berichtet zurück. Karin Keesen möchte weiterhin Mitglied der Partei bleiben.