Moers. Zuwachs bei den Krediten und beim Sparen: Davon profitiert auch die Sparkasse am Niederrhein. Auf manche Neukunden wartet eine böse Überraschung.

Bei der Sparkasse am Niederrhein hat die Corona-Pandemie zu einer großen Nachfrage nach Krediten geführt. Außerdem haben die Privatkundinnen und -kunden viel Geld auf die hohe Kante gelegt. Vermögende Neukunden müssen jedoch künftig eine wichtige Regelung beachten.

Giovanni Malaponti, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse am Niederrhein, hat am Freitag die Bilanz für 2020 vorgestellt. Der Jahresüberschuss liegt demnach bei 3,1 Millionen und damit auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Die Bilanzsumme wuchs auf 3,8 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von 9,9 Prozent. Malaponti freut sich jedoch nicht nur über die guten Zahlen: „Wir sind ziemlich zufrieden, weil wir den öffentlichen Auftrag auch in der Pandemie gut erfüllt habe. Wir waren das ganze Jahr hindurch uneingeschränkt da, und unsere Kunden haben uns auch gebraucht.“

Diese beiden Entwicklungen sind wichtig

Die gute Bilanz fußt auf zwei Entwicklungen: Auf der einen Seite sind im vergangenen Jahr für 463,1 Millionen Euro Kreditzusagen gemacht worden – satte zehn Millionen Euro mehr als 2019, wie Vorstand Bernd Zibell am Freitag mitteilte. Davon entfallen laut Zibell 255 Millionen auf die Baufinanzierung, ein Plus von 27 Prozent. Insgesamt liege das Kreditvolumen der Sparkasse am Niederrhein jetzt bei 2,6 Milliarden Euro.

Zum anderen haben die Inhaberinnen und Inhaber der jetzt rund 118.000 Privatkonten in der Krise mehr Geld als sonst gespart. 299,6 Millionen Euro sind vergangenes Jahr dazugekommen, elf Prozent mehr als im Vorjahr. Was Malaponti besonders freut: „Über eintausend Kundinnen und Kunden sind von Wettbewerbern zu uns gewechselt, wir sind eines der digitalsten Kreditinstitute in der Region.“

So viel Geld bekommen Vereine, Verbände und Institutionen

Manche künftigen Neukunden dürften jedoch schlucken: Wer bei der Sparkasse am Niederrhein seit dem 3. März ein Anlagenkonto mit mehr als 100.000 Euro Einlagen eröffnet, zahlt 0,5 Prozent Negativzinsen. Man beobachte das Umfeld und habe sich zu diesem Schritt entschlossen, teilte Malaponti mit. Er könnte damit zum Beispiel die Sparkasse Duisburg/Kamp-Lintfort meinen, die in dieser Woche Negativzinsen für Bestandskunden verkündet hatte.

Auch in der Corona-Krise hält die Sparkasse am Niederrhein regionalen Vereinen, Verbänden und Institutionen die Treue, wie Vorstand Frank-Rainer Laake am Freitag berichtete: „Wir werden den Ehrenamtlichen zur Unterstützung ihrer Arbeit rund 1,1 Millionen Euro überweisen.“ Die Zahl der Filialen zwischen Neukirchen-Vluyn und Xanten bleibt konstant bei 23. Ein Online-Konto kostet nach wie vor 4,50 Euro im Monat (analog ab 5,50 Euro).