Moers. Zwei Wochen lang konnten Kunden wieder in die Buchhandlungen. Nun müssen sie wieder schließen. Besonders eine Sache fehlt den Kunden jetzt schon.

Das Glück währte nur zwei Wochen: Seit dem 8. März durften die Buchhandlungen wieder öffnen, und auch die Kundinnen und Kunden in Moers machten reichlich und genüsslich Gebrauch davon, in den Regalen der Barbara-Buchhandlung und bei Thalia zu stöbern. „Echt schade“, findet „Barbara“-Chefin Kathrin Olzog, dass es damit nun bis auf weiteres vorbei ist.

Der Hintergrund: Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Münster zu Wochenanfang hegte der Einzelhandel für ein paar Stunden die Hoffnung, seine Geschäfte – so wie die Buchhandlungen – ohne Terminvergabe an Kunden öffnen zu dürfen. Noch am selben Tag ordnete die NRW-Landesregierung an, dass die Beschränkungen gleichermaßen für alle gelten.

Was Kathrin Olzog bedauert: „Wir haben in den zwei Wochen gemerkt, wie es die Kunden genossen haben, in Ruhe vor den Regalen zu stehen, ein Buch in die Hand zu nehmen und darin zu blättern. Beraten haben wir eher wenig. Die Leute wollen einfach in Ruhe stöbern“, berichtet die Geschäftsinhaberin. „Das hat ihnen vorher gefehlt, und es fehlt ihnen sicher auch jetzt wieder.“

Thalia in Moers hatte extra das Personal aufgestockt

In dem 48 Quadratmeter großen Laden an der Burgstraße durften sich drei Kunden gleichzeitig und ohne Anmeldung aufhalten. Ein Lüfter arbeitet, Olzog und ihre fünf Mitarbeiterinnen sind zweimal wöchentlich getestet worden. In dieser Woche darf nach Anmeldung ein Gast rein. Ab Montag müssen die Kunden wieder online oder telefonisch bestellen und bekommen ihre Bücher entweder geliefert oder am Laden durch die Gittertür übergeben. „Das ist nicht schön, aber es hält uns am Leben. Die Kunden bleiben uns treu und ziehen mit.“

Die Thalia-Filiale an der Steinstraße durfte während der kurzen Öffnung sogar 80 Kundinnen und Kunden gleichzeitig zum Schmökern begrüßen. Diese Woche sind es nur noch zwanzig - mit Termin. Für Tage mit großem Kundenaufkommen hatte Geschäftsführer Joachim Riegel vor zwei Wochen extra das Personal aufgestockt – nun also die Rolle rückwärts. Das Glück der Buchhändler war von kurzer Dauer.