Moers. Nach dem Ende des harten Lockdowns nutzen viele die Möglichkeit, wieder die Geschäfte zu betreten. Groß ist die Freude bei einer Sorte Händler.
Nach fast einem Vierteljahr haben am Montag viele Geschäfte in Moers wieder für Kundinnen und Kunden geöffnet. Der so genannte harte Lockdown in der Corona-Pandemie hatte dafür gesorgt, dass ab dem 15. Dezember nur noch Lebensmittelgeschäfte öffnen durften. Besonders groß ist jetzt die Freude in Buchhandlungen.
Während andere Anbieter nur Kundinnen und Kunden einlassen konnten, die zuvor einen Termin vereinbart hatten („click and meet“), sind Buchhandlungen jetzt als Geschäfte des täglichen Bedarfs ohne weitere Vorkehrungen zu betreten. Die Zahl der Kunden, die sich zeitgleich in der Buchhandlung aufhalten können, ist jedoch begrenzt, damit die nach wie vor geltenden Mindestabstände eingehalten werden können.
Kundengespräche und Fachberatung im Geschäft erst jetzt wieder möglich
„Das ist schon ganz etwa anderes, der Zuspruch ist enorm“, berichtete Joachim Riegel am Montag. Der Geschäftsführer der Thalia-Filiale an der Steinstraße und sein Team haben über Monate nur mit einer Theke am Eingang gearbeitet, an der Kundinnen und Kunden zuvor bestellte Ware abholen konnten. Alle 13 Mitarbeitenden haben sich daran beteiligt, doch Kundengespräche und Fachberatung im Geschäft sind erst jetzt wieder möglich.
„Einige Kundinnen und Kunden stöbern einfach durch die Regale, andere füllen ihre E-Reader wieder auf, es ist fast wie vor dem Lockdown“, freut sich Riegel. 80 Kundinnen und Kunden dürfen wegen der Corona-Vorgaben zeitgleich in die Thalia-Buchhandlung, bis zu 50 waren es bereits am Montagvormittag. Für Tage, an denen besonders viel Kundinnen und Kunden erwartet werden, hat Riegel bereits das Personal aufgestockt.
Nicht weniger groß ist die Freude in der Barbara-Buchhandlung in der Moerser Altstadt. „Die erste Kundin stand bereits um 9.28 Uhr vor der Tür, wir öffnen um 9.30 Uhr“, sagt Anika Weitz vom Team. Die sechs Buchhändlerinnen und und -händler und die beiden Auslieferer sind froh, dass wieder Kundinnen und Kunden in das kleine Geschäft kommen können, doch auch während des Lockdowns hatten sie einiges zu tun.
„Die meisten Bestellungen kamen über WhatsApp und Telefon, draußen am Gitter hatten wir eine Fahrradklingel angebracht, damit die Abholer sich bemerkbar machen konnten. Die Klingel ist jetzt nicht mehr nötig, aber Sicherheit geht vor: „Unsere Chefin Kathrin Olzog hat Schnelltests fürs Personal besorgt.“ Selbst wenn die prophezeite dritte Corona-Welle kommen sollte, ist Weitz optimistisch: „Wir haben so tollen Kundinnen und Kunden, das klappt.“