Moers. Im Planungsausschuss am Donnerstag werden die Möglichkeiten für die Umgestaltung des Streichelzoos vorgestellt. Eine Studie gilt dabei als Favorit.

Tierfreunde aus Moers haben Grund zum Jubeln: Das Gelände des Streichelzoos im Freizeitpark soll wieder mit Leben gefüllt werden. Durch Neubauten und Renovierungen soll er wieder ein beliebtes Ausflugsziel für Familien werden. Dafür hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt eine Studie in Auftrag gegeben.

Der Zoo wurde in den 1970er Jahren angelegt und galt lange als Besuchermagnet im Süden des Freizeitparks. Von diesem Image blieb in den letzten Jahren allerdings nicht mehr viel übrig. Zunehmend verlor der Streichelzoo an Attraktivität. Das liegt zum einen daran, dass die Anzahl der Tiere immer kleiner wurde. Die Enni, die den Zoo für 140.000 Euro im Jahr betreibt, hatte aufgrund der lange unklaren Zukunft des Areals Tierspenden abgelehnt und für verstorbene Tiere keinen Ersatz mehr angeschafft. Zum anderen hat der Name „Streichelzoo“ bei vielen Besuchern falsche Erwartungen geweckt. Direkter Kontakt zu den Tieren ist nicht möglich, das „Streicheln“ fällt also weg.

Der Streichelzoo in Moers soll zahlreichen Tieren Platz bieten

Das soll sich schon bald ändern. Aus einer Machbarkeitsstudie, mit der die Stadt die Krefelder Landschaftsplaner Raitz von Frentz und Tilosen beauftragt hatte, gehen zwei Varianten hervor. Bei der ersten läge der Fokus auf Naturerfahrung und Bildung - ohne eigene Tierhaltung. Bei der zweiten Variante, welche als Favorit gilt, wird ein moderner Streichelzoo mit Tierhaltung errichtet.

Laut Vorentwurf sollen auf dem 24.000 Quadratmeter großen Zoogelände Alpakas, Schafe, Ziegen, Hühner, Riesenkaninchen, Vögel und Bienen Platz finden. Die Tiere, die im Rahmen der Landesgartenschau zum Tierpark „Kalisto“ nach Kamp-Lintfort ausgeliehen wurden, sollen erst dann zurückkehren, wenn alles fertig umgebaut ist.

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Dazu haben sich die Betreiber bereit erklärt. Auch Pflanzenliebhaber sollen im neuen Streichelzoo nicht zu kurz kommen: Es sollen ein Kräutergarten, ein Biogarten und eine Streuobstwiese angelegt werden. Ergänzt wird das Areal von Naturlehrpfaden mit Schaukästen.

Klarheit gibt es durch die Studie auch über die Zukunft der Gebäude. Das ehemalige Pförtnerhaus und der Enni Betriebsstandort sollen abgerissen werden. Dafür soll ein Schulungsgebäude sowie ein neuer Betriebshof mit Sozialräumen entstehen. Auch der bisherige Tierstall müsste weichen. Laut Veterinäramt sei er zu dunkel und zu feucht. Ein Neubau sei notwendig.

Der Umbau des Moerser Streichelzoos ist am Donnerstag Thema im Planungsausschuss

Abgerundet wird der Plan damit, angrenzende Parkflächen ebenfalls zu modernisieren. An der Tummelwiese soll vom Rodelberg herunter eine Dauerrutsche entstehen. Auch für den japanischen Garten gibt es Pläne: Er soll barrierefrei werden und für Kinder soll es Wasserspiele zum experimentieren geben.

Insgesamt würde der Umbau des Streichelzoos anhand des Konzeptes mit Tieren etwa 1.950.000 Euro kosten. Auch die Betriebskosten würden steigen - auf circa 270.000 Euro pro Jahr. Der Stadtrat steht also vor einer wichtigen Entscheidung: Nach dem Planungsausschuss soll in der Ratssitzung am 24. März abgestimmt werden, ob der Plan umgesetzt und der Streichelzoo endlich wieder belebt wird.

>>> Erlebnisort Freizeitpark überzeugt Jugendhilfeausschuss
Der Freizeitpark, wie er jetzt geplant ist, begeisterte laut Stadt die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses am vergangenen Demnach bezeichneten sie den „Erlebnisort Freizeitpark“ als einzigartig am linken Niederrhein und somit ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt. Vorgesehen sind unter anderem eine Tribüne, ein Aktivpark, ein Skatepark und eine Wasserinstallation. Der Bau für den „Erlebnisort Freizeitpark“ soll im Sommer 2021 starten.