Neukirchen-Vluyn. Im Rahmen der Klimawoche will Fridays for Future in Neukirchen-Vluyn auf den Klimaschutz aufmerksam machen - und mit einem Mythos aufräumen.

Wie mache ich auf eine Krise aufmerksam, wenn gerade alle nur über eine andere Krise sprechen? Mit dieser Frage beschäftigt sich aktuell der Ortsverein von Fridays for Future aus Neukirchen-Vluyn.

„Unsere Arbeit beschränkt sich aktuell darauf, Medienpräsenz zu bekommen. Denn da gehen wir durch die Pandemie im Moment total unter“, kritisiert Antonia Bernitt. Das liegt vor allem daran, dass die berühmten Fridays-for-Future-Demonstrationen, in denen lautstark auf der Straße mehr Umweltschutz und Bewusstsein gefordert wurden, schon lange nicht mehr stattgefunden haben. Die letzte war im September vor den Kommunalwahlen, dann noch mit Abstand und Maskenpflicht.

„Aber auch das ist für uns zu unsicher. Wir wollen jede Krise ernstnehmen.“, erklärt Mara Kleine. „Wir kennen es, zu sagen: Hört auf die Erkenntnisse der Wissenschaftler.“ Außerdem würde es nicht zu der Moralvorstellung von Fridays for Future passen, Nachhaltigkeit zu fordern und dann nicht auf Risikogruppen zu achten.

Corona ist nicht gut für die Umwelt

Ein Mythos sei es indes, dass Corona gut für die Umwelt sei. Auch wenn weniger gereist wird, sei gerade der Verpackungsmüll durch die wachsende Beliebtheit des Online-Handels ein großes Problem. Um wieder mehr Aufmerksamkeit auf die Klimakrise zu lenken, setzen sich die beiden gemeinsam mit ihren Mitstreitern vor allem Plakataktionen um. So auch am 19. März, dem globalen Klimastreik unter dem Motto „Keine leeren Versprechen“ mehr.

Dann nämlich wird der Vluyner Platz von 14 bis 18 Uhr mit Plakaten geschmückt. Dabei kann ab Beginn der angemeldeten Veranstaltung jeder ein Plakat vorbeibringen und sich beteiligen. Das gilt auch für alle weiteren Veranstaltungen der „Week for Climate“, also Klimawoche, die ab Freitag, dem 12. März beginnt und dann mit dem globalen Streik eine Woche später endet. Für jeden Tag haben sich die Mitglieder von Fridays for Future eine neue Herausforderung ausgedacht, an der jeder von zuhause aus teilnehmen kann (siehe Infokasten).

Auch in Neukirchen-Vluyn muss vieles nachhaltiger werden

Ziel des Ganzen sei es, dass der Klimaschutz wieder eine größere Rolle in den Köpfen spielt. Schließlich seien die Auswirkungen des Klimawandels auch hier schon„Auch wenn die Auswirkungen des Klimawandels noch nicht so sichtbar sind wie in anderen Ländern, sieht man es ja alleine an den Temperaturschwankungen von fast 40 Grad innerhalb von einer Woche.“

Deshalb wollen sie sich weiter engagieren, auch vor der eigenen Haustür. Aktuell läuft etwa eine Petition für Windenergie. Auch für bessere Radwege und Busverbindungen, etwa nach Kamp-Lintfort setzen sie sich ein. „Es muss attraktiver werden, auf das Auto zu verzichten. 60 Prozent der Emissionen der Stadt kommen vom Verkehr“, schildert Kleine.

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Ab Freitag, 12. März, möchten die FFF-Aktivistinnen und Aktivisten bis einschließlich 19. März auf verschiedene Themen aufmerksam machen, die essenziell für den Klimawandel sind.

Am 12. März ist die Verkehrswende Thema, am 13. März das Insektensterben. Am 14. März legen die Aktivisten eine Pause ein und setzen die Themenwoche am 15. März mit Beiträgen zur Bundestagswahl im September fort. Der 16. März steht im Zeichen des Plastiks und am 17. März ist die Energiewende Thema. Am 18. März soll es um Veganismus gehen, ehe die Woche am 19. März mit der Plakataktion endet.