Neukirchen-Vluyn. Die Stadt Neukirchen-Vluyn will Leerstände beseitigen. Neugründern mit innovativen Ideen fürs Dorf Neukirchen macht sie ein attraktives Angebot.

Mit der Summe lässt sich durchaus etwas zum Wohl der Stadt unternehmen: 120.000 Euro stehen zur Verfügung, um den Leerstand im Dorf Neukirchen beseitigen zu helfen. Gefragt sind Gründer mit Ideen, die mit einer um 80 Prozent reduzierten Ladenmiete über zwei Jahre rechnen können.

Das Geld kommt aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“, das das NRW-Bauministerium aufgelegt und um das sich Neukirchen-Vluyn, wie berichtet, erfolgreich beworben hatte. Es fördert die Anmietung von leer stehenden Ladenlokalen durch die Stadt. Ein Geschäftsgründer wird dann für zwei Jahre Untermieter der Stadt, die ihm ihrerseits den Laden für eine um 80 Prozent reduzierte Kaltmiete zur Verfügung stellt. Statt 1000 Euro Monatsmiete, rechnet Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt vor, werden dann 200 Euro plus Nebenkosten fällig.

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Die Vereinbarung läuft über zwei Jahre, wenn das Geschäft in der Lage sein sollte, allein am Markt zu bestehen. Man wolle auf diese Weise Neugründer ermutigen, sich diesen Schritt trotz der Pandemie zu trauen, ergänzt Ulrike Reichelt. Zukünftige Nutzungen sollen dabei mehr Frequenz bringen. Beispiele, die das Förderprogramm aufführt, sind Einzelhandel- und Gastronomie-Startups, Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte und auch kulturwirtschaftliche Nutzungen.

Da es nach Angaben der Wirtschaftsförderin derzeit keine Leerstände im Vluyner Zentrum gibt, fokussiert sich das Angebot auf Neukirchen. Dort seien im Ortskern fünf Ladenlokale verwaist, drei davon seien aber aus verschiedenen Gründen derzeit nicht vermietbar. Mit den Hauseigentümern der beiden anderen freien Ladenlokale sei man in Gesprächen.

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Wer eine innovative Idee habe, die sich in das Profil des Dorfes Neukirchen einfügt, möge sich melden, ermuntert Reichelt. Besonders gut passen würden aus ihrer Sicht Geschäftsgründungen aus der Gesundheitsbranche oder eine Möglichkeit zur sozio-kulturellen Begegnung. Ihr sei durchaus bewusst, „dass alles, was mit Begegnung zu tun, in der Pandemie nahezu unmöglich ist“, erklärt die Expertin. Es gebe aber keinen Grund zur Eile. Das NRW-Programm hat eine Dauer von drei Jahren, ein Mietvertrag über 24 Monate könne also auch später im Jahr beginnen.

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Ein weiterer Leerstand an der Andreas-Bräm-Straße habe sich im Übrigen erledigt, berichtet Reichelt. Nach dem Auszug eines Friseurs habe sich der Hauseigentümer entschlossen, diese Räume für die Erweiterung seines Fahrradgeschäftes zu nutzen.

Ulrike Reichelt ist erreichbar unter 02845/391 228 oder ulrike.reichelt@neukirchen-vluyn.de.