Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort ist das Panoramabad Pappelsee wegen Corona schon lange geschlossen. Das hat massive Auswirkungen, doch die Stadt reagiert.

Wenn es darum geht, Kindern kompetent und möglichst früh das Schwimmen beizubringen, ist Kamp-Lintfort normalerweise bestens aufgestellt. Jetzt aber hat das Panoramabad Pappelsee coronabedingt seit knapp vier Monaten geschlossen, damit fallen auch die Schwimmkurse aus. Die Wartezeit für einen vom Bad angebotenen Kinderschwimmkurs liegt aktuell bei zwei Jahren und ist damit auf einem Rekordniveau angekommen.

Obwohl noch immer nicht klar ist, wann das Panoramabad wieder öffnen kann, geht die Stadt jetzt schon in die Offensive: „Wir wollen jetzt einen besonderen Schwerpunkt setzen und die Schwimmkurse für Kinder ab vier Jahren ausweiten“, sagt Badbetriebsleiter und Sportdezernent Christoph Müllmann. Im Hauptausschuss soll die Politik in der kommenden Woche darüber entscheiden, ob ein, besser aber zwei zusätzliche Kurse angeboten werden können. Das ginge allerdings auch zu Lasten der beliebten Aquafitness-Kurse.

Flotte Flosse: Versuch nach den Sommerferien abgebrochen

Nicht nur Schulschwimmen, auch das ambitionierte Projekt Flotte Flosse liegt wegen der Pandemie aus Eis. Seit 2016 ermöglichte das Projekt Vorschulkindern aus den Kitas, während des Vormittags einen Schwimmkurs zu besuchen und das Seepferdchenabzeichen zu erlangen oder zumindest „wassergewöhnt“ in die Grundschule zu wechseln. „Wir haben es nach den Sommerferien noch einmal versucht, mussten dann aber abbrechen“, sagt Projektkoordinatorin Bettina Grenz-Klein vom städtischen Sportamt. Ein ganzer Jahrgang Vorschulkinder werde damit auf der Strecke bleiben.

Zehn Kamp-Lintforter Kitas sind mittlerweile engagiert beteiligt – auch für die Erzieherinnen und Erzieher bedeutet die Teilnahme einen nicht unerheblichen Mehraufwand und eine Zusatzausbildung. Grenz-Klein hofft, dass die Flotte Flosse bald wieder durchstarten kann: „Wir starten, sobald es möglich ist und wir die rechtlichen Grundlagen haben.“

Nicht überraschend: Deutlich weniger Besucher

Bis Ende März sind die Mitarbeiter des Panoramabads noch in Kurzarbeit. Danach gehe man davon aus, dass schrittweise ein Schul- und Badbetrieb wieder möglich sein werde, zeigt sich Müllmann optimistisch. Dann gehe man auch in die Vorbereitung der Freibadsaison. Wenn möglich, sei hier eine Öffnung Anfang Mai angepeilt.

Wie sehr die Pandemie den Badbetrieb gebeutelt hat, zeigt ein Blick auf die Besucherzahlen: 2020 besuchten insgesamt 31.202 Besucher, einschließlich Schulen und Vereine das Hallenbad. Gegenüber 2019 ist das ein Besucherrückgang von etwa 55 Prozent.

Das Panoramabad war zunächst vom 14. März bis zum 29. Mai komplett geschlossen. Im Anschluss konnte der Hallen- und Freibadbetrieb nur unter strengen Hygieneregeln mit eingeschränkten Besucherzahlen wieder aufgenommen werden. Seit dem 2. November ist das Bad erneut geschlossen.