Moers. Auf dem „Zukunftsgipfel“ stellt der Initiativkreis Moers Ideen vor. Eine Diskussion ist nicht geplant, Bürgermeister Fleischhauer ist irritiert.

Der Initiativkreis Moers schlägt konkrete Maßnahmen vor, wie die Stadt auch künftig attraktiv bleiben kann. Bei einer „Zukunftsgipfel“ genannten Videokonferenz am Montagabend brachte der Vorsitzende Guido Lohmann kurz- und langfristige Aktionen ins Gespräch. Lohmann forderte eine „neue Moerser Geschlossenheit“.

Im Initiativkreis Moers sind eine ganze Reihe von Persönlichkeiten vertreten, wie etwas der Hotelier Elmar Welling, Andreas Braun jr., Enni-Vorstand Lutz Hormes oder Karl-Heinz Theußen vom Sozialdienstleister SCI:Moers. Der Verein möchte Impulse für die Stadtentwicklung geben und hatte für den Montagabend zum „Zukunftsgipfel“ eingeladen.

Lockdown und ökologischer Wandel treiben den Initiativkreis an

Am Gespräch nahmen unter anderem Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Fraktionsvorsitzende von im Rat vertretenen Parteien, Michael Birr vom Moers Marketing, Vertreter des Einzelhandels, der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) und der Kreishandwerkerschaft teil. Im Mittelpunkt standen sowohl die Corona-Krise, der Lockdown und die damit verbundene Situation vieler Geschäftstreibender in Moers aber auch der ökologische Wandel.

Zu den kurzfristigen Maßnahmen („Aufbruch Moers 2021“), die der Initiativkreis vorschlägt, gehören unter anderem eine Verlängerung der kostenlosen Nutzung der Außenflächen für Gastronomie, Handel und Gewerbe, eine zeitlich befristete Ausdehnung der Öffnungszeiten für die Außengastronomie bis 23 Uhr und – ebenfalls zeitlich befristet – kostenlose Parkplätze. Ebenso sollen mehr regionale Aussteller auf dem Markt vertreten sein. Schon ab dem Frühjahr soll es einen Street-Food-Abendmarkt in der Innenstadt geben. Ein weiterer wichtiger Punkt sei, so Lohmann, eine Moers App, über die auch eine Rabatt-Aktion laufen könne. Bei der App würden Initiativkreis und Wirtschaft unterstützen.

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Zu den langfristigen Zielen („Perspektive 2030“) gehören beim Initiativkreis unter anderem eine überdachte Markthalle, ein Konzept für das ehemalige Finanzamtsgelände und den Erhalt des Kastellplatzes als Parkplatz und Veranstaltungsort.

Auf Wunsch von Lohmann stellten Doris Lewitzky (Einzelhandelsverband) und Achim Reps (ISG) anschließend die aktuelle Situation des Handels dar. Lewitzky berichtete von „schlimmen Gesprächen“ mit Händlern. Sie erwartet bald erste Insolvenzen. Reps: „Bei den Händlern gibt es Verzweiflung und Wut, die Hilfen kommen nur zum Teil oder gar nicht an.“

Fleischhauer: „Einiges ist bereits auf dem Weg“

Nach gut einer Stunde beendete Lohmann die Konferenz, eine Diskussion sei an dieser Stelle nicht vorgesehen. Bürgermeister Fleischhauer: „Ich bin überrascht. Das Gefühl, das Verwaltung und Politik untätig sind, ist falsch. Einiges ist bereits auf dem Weg.“

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Der Initiativkreis Moers sieht sich nach eigener Darstellung als „Ideen- und Impulsgeber“ für die Stadtentwicklung. Das Ziel sei es, Moers als „Wirtschafts­standort, Einkaufs­stadt und attraktives Tourismus­ziel zu stärken“ heißt es unter anderem auf der Internetseite www.initiativkreis-moers.de.

Vorsitzender des Initiativkreises ist seit 2018 Guido Lohmann, im beruflichen Leben Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein. Lohmanns Stellvertreter im Initiativkreis ist Rechtsanwalt Dr. Christoph Scherer. Geschäftsführer ist Hotelier Elmar Welling, Schatzmeister Kreishandwerksmeister Günter Bode.