Moers. Novum auf dem Moerser Wochenmarkt: Nur ein einsamer Stand trotzt der eisigen Kälte. Trotzdem sagt die Stadt die weiteren Märkte nicht ab.
Ein Novum haben die Kundinnen und Kunden des Moerser Wochenmarktes erlebt. Wo sonst mehr als 30 Händler ihre Waren anbieten, stand am Dienstag nur ein einsamer Verkaufswagen – von der Biobäckerei Schomaker aus Neukirchen-Vluyn.
Die meisten Markthändlerinnen und –händler schätzten offenbar nach dem Wintereinbruch die Fahrt in die Grafenstadt als zu risikoreich ein. Bäcker Schomaker stellte aber wie üblich seinen Wagen morgens um 4 Uhr auf dem Neumarkt ab. Fachverkäuferin Manuela Menzel trotzte dann ab etwa 7 Uhr als einzige Marktfrau den eisigen Temperaturen und verkaufte bis mittags Brot und Brötchen, Croissants, Knusperstangen und Teilchen. Gegen 6 Grad Minus halfen eine Gasheizung im Wagen, Schutzwände sowie „Zwiebellook“, wärmende Kleidung in mehreren Schichten. Um Manuela Menzel herum wurde die Fläche bald wieder als Parkplatz genutzt.
Bäckereichef Andreas Schomaker äußerte Verständnis, dass Kolleginnen und Kollegen, die mit Blumen oder Gemüse und Obst handeln, wegen des Frostes fernblieben, zeigte sich aber auch „ein bisschen angefressen, dass wir tatsächlich die einzigen sind“. Zumal sich zumindest bei ihm die Coronakrise positiv fürs Geschäft auswirkt, wie er berichtet. Da viele Kunden derzeit offenbar ungern in Geschäfte gehen und den Open-Air-Einkauf vorziehen, verkauft Schomaker an seinem Marktstand nach eigenen Angaben 30 Prozent mehr als vor der Pandemie. „Die Kunden erwarten, dass wir da sind“, so der Bäckermeister. „Wenn wir nicht geblieben wären, hätten wir die Ware wegschmeißen müssen.“
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Wie die Marktbeschicker in den kommenden Tagen auf die Kälte reagieren, ist ungewiss. Ob am Mittwoch, 10. Februar, Angebote in Meerbeck vorhanden sind, ist noch offen, teilt die Stadt mit, die ihrerseits die Märkte nicht absagen will. Für den Innenstadt-Markt am Freitag, 12. Februar, haben bereits Händler ihr Kommen in Aussicht gestellt, so ein Rathaussprecher.