Moers. Nach Angaben des Kreises sind zwei Menschen in Moers und drei in Hamminkeln mit der britischen Corona-Variante infiziert. Zwei Ärzte warnen.
Jetzt ist eine Variante des veränderten Coronavirus auch im Kreis Wesel festgestellt worden. Wie die Kreis-Pressestelle am Montag mitteilte, ist bei zwei Menschen aus Moers und drei aus Hamminkeln am vergangenen Wochenende die Coronavirus-Variante B.1.1.7 (UK) nachgewiesen worden.
Bei den beiden Infizierten aus Moers konnten nach Angaben des Kreises vor kurzem absolvierte Auslandsreisen als Infektionsquellen ausfindig gemacht werden. Bei den drei Personen aus Hamminkeln laufen die Ermittlungen zum Infektionsweg noch, Auslandsreisen der Infizierten selbst konnten jedoch bereits ausgeschlossen werden.
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Die Variante gilt als deutlich ansteckender als die vor über einem Jahr erstmals aufgetretene Form. Sie kann durch eine besondere Untersuchung, die so genannte Sequenzierung, nachgewiesen werden, die der Kreis in Verdachtsfällen, zum Beispiel bei Zweitinfektionen oder bei Feststellung eines Infektionsclusters in Auftrag gibt. In den Kreisen Kleve und Viersen ist die britische Variante ebenfalls bereits festgestellt worden.
Landrat Ingo Brohl warnt angesichts der neuen Entwicklung: „Die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln sowie die Vermeidung unnötiger Reisen und sozialer Kontakte ist jetzt noch einmal für uns alle sehr viel wichtiger geworden.“ Das sehen Ärzte aus den beiden Moerser Krankenhäusern genau so.
Virologe Vogt: „Bisher sind wir bei den Mutationen im Blindflug“
Virologe Dr. Christoph Vogt, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Josef-Krankenhaus, überrascht die Entwicklung nicht: „Wir sind mit Blick auf die Mutationen in Deutschland bisher im Blindflug, weil wir kaum Sequenzierung machen. Deshalb wundert mich nicht, dass die Mutation auch in unserer Region auftritt.“ Vogt rät zu noch mehr Vorsicht bei Kontakten: „Wir müssen jetzt wirklich aufpassen, die Mutante ist noch leichter übertragbar. Wir sollten unbedingt Masken verwenden, die uns selbst und andere schützen.“ Nach Vogts Auffassung schützen die bisher zugelassenen Impfstoffe auch bei den veränderten Coronaviren normal: „Es gibt gute Gründe, sich impfen zu lassen, wenn die Möglichkeit besteht.“
Dr. Thomas Voshaar, Leiter der Lungenklinik am Bethanien-Krankenhaus, teilte auf NRZ-Anfrage mit: „Tatsächlich haben alle Empfehlungen wie bisher weiter Bestand. Wir müssen aber auf die erhöhte Ansteckungsgefahr gerade jetzt immer wieder hinweisen. Das fällt angesichts einer gewissen Ermüdung nicht leicht, ist aber zwingend erforderlich. Im Krankenhaus und in Seniorenheimen gilt dies vor allem. In diesen Einrichtungen sind keinerlei Lockerungen möglich. Im Gegenteil, hier müssen zum Beispiel die Schnelltests für Besucher und Personal noch konsequenter eingesetzt werden.“
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In beiden Moerser Krankenhäusern blieben die Sicherheitsstandards auf höchstmöglichem Niveau. Die Corona-Regeln würden strengstens eingehalten, teilten das Bethanien und das St. Josef mit.
Der Moerser Stadtpressesprecher Klaus Janczyk kündigte am Montag an: „Wir werden die Schutzmaßnahmen weiterhin stringent durchziehen und auf die Umsetzung der Regeln achten.“