Moers. Doris Lewitzky vom Handelsverband Niederrhein zur Lockdown-Verlängerung: “Jede Woche, jeder Tag höhlt die Lage der Händler weiter aus“

Der verlängerte Lockdown wird den Einzelhandel in Moers und Umgebung weiter zusetzen. "Jede Woche, jeder Tag höhlt die Lage der Händler weiter aus", sagt Doris Lewitzky, die Geschäftsführerin des Handelsverbandes Niederrhein mit Sitz in Moers.

Am Dienstag hatten die Bundesregierung und die Länder beschlossen, den Lockdown wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen bis zum 14. Februar zu verlängern. Damit müssen auch die meisten Geschäfte in Moers und Umgebung erst einmal geschlossen bleiben.

Lewitzky sagt über die aktuelle Situation der Einzelhändler: "Die Lager sind voll, weil die Winterware nicht abverkauft werden kann. Gleichzeitig haben viele im Herbst die Frühlingsware bestellt und brauchen jetzt Liquidität, um die Rechnungen bezahlen zu können. Mit Blick auf die Entwicklung seit Beginn der Pandemie stelle sich jetzt die Frage, ob im Einzelfall die Überlebensfähigkeit des Geschäftes noch gegeben sei.

Gerade im Januar, so Lewitzky, hätten sich die Anzeichen verdichtet, dass die Situation bei den Einzelhändlern bedrohlich sei: "Einige berichten davon, dass sie nicht mehr lange durchhalten. Eigentlich ist es schon fünf nach zwölf." Lewitzky verweist auf "belastbare Angaben", nach denen bundesweit 250.000 Betriebe von Insolvenz bedroht seien.

Hoffnung machten hingegen die Zusagen, die Corona-Hilfen des Bundes jetzt schnell auszuzahlen. Hier sei es aber nach wie vor wichtig, die Zulassungsvoraussetzungen so zu gestalten, dass alle Händlerinnen und Händler die Hilfe in Anspruch nehmen könnten. Lewitzky vermisst auch nach den neuen Beschlüssen von Bund und Ländern eine "langfristige Perspektive", um die Corona-Krise zu überwinden: "Man muss doch einen Plan haben."