Kamp-Lintfort. Die Stadt Kamp-Lintfort will mit der Awo Quartiersarbeit in der Altsiedlung neu aufbauen und setzt auf eine zentrale Anlaufstelle.

Die Stadt Kamp-Lintfort will gemeinsam mit der Awo die Quartiersarbeit in der Altsiedlung neu aufbauen. Dreh- und Angelpunkt soll die bisher vornehmlich für die Seniorenarbeit genutzte Begegnungsstätte der Awo an der Boegenhofstraße sein.

Ziel der Quartiersarbeit ist, örtliche Akteure wie Religionsgemeinschaften, Vereine oder anderweitig gemeinschaftlich engagierte Gruppen zueinander zu bringen, sie zu vernetzen und gemeinsam die Lebensqualität in der Altsiedlung zu verbessern.

Viele Menschen leben sich in der Stadt ein

Einfach gestaltet sich Quartiersarbeit in der Altsiedlung nicht. Knapp 40 Prozent der in der Altsiedlung lebenden Menschen haben einen Migrationshintergrund. Um gerade diesen Teil der Bevölkerung zu erreichen, bedürfe es einer besonderen Anstrengung, heißt es bei der Stadt. Dazu kommt, dass der Stadtteil Lintfort Zuzugsgebiet ist und viele Bürger sich dort gerade erst einleben oder einleben werden.

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„Einen Königsweg gibt es nicht“, sagt Sozialamtsleiter Franz-Josef Evers. Schon jetzt gebe es aber zum Beispiel Verknüpfungen mit der Moscheegemeinde, darüber hinaus könne man auf die in den letzten Jahren geleistete Aufbauarbeit etwa der Integrationsagentur der Awo aufbauen: „Da ist ein kleines Pflänzchen ehrenamtlichen Engagements, aus dem man etwas machen kann.“

Das Zentrum der neuen Quartiersarbeit steht fest

Dass die Begegnungsstätte an der Boegenhofstraße das Zentrum der neuen Quartiersarbeit werden soll, hat mehrere Gründe: Zum einen, so Evers, habe der Zulauf durch Senioren dort zuletzt immer mehr nachgelassen. Zum anderen liegt das Gebäude zentral und ist auch baulich in gutem Zustand. Künftig sollen dort neben den Senioren auch andere Gruppen eine Heimat finden und Platz für gemeinsame Aktionen oder ein breit gefächertes Beratungsangebot geschaffen werden.

Bis 2019 war es den Städten noch möglich, für Quartiersmanagement Fördergelder vom Land zu erhalten. Das, so Evers, sei nun nicht mehr der Fall. Die Awo will nun über das Deutsche Hilfswerk Fördermittel beantragen. Mit einer Entscheidung könne man wohl im Mai rechnen, schätzt Evers.