Moers. Zahlreiche Maßnahmen hat Enni nach eigener Aussage bereits verwirklicht. Man werde sich aber auch mit den Gebühren befassen müssen.
Vor drei Jahren hat die Enni Stadt & Service ein Friedhofskonzept vorgelegt. Inzwischen sind zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, im kommenden Jahr stehen weitere auf dem Programm, wie Vorstand Lutz Hormes in dieser Woche dem Verwaltungsrat des Unternehmens mitteilte. Und: Zwei türkisch-islamische Gemeinden haben einen Wunsch.
Beim Friedhofskonzept soll zum Beispiel ab April 2021 auf dem Friedhof im Stadtteil Meerbeck für 200.000 Euro ein Lagerplatz eingerichtet werden. Die gleiche Maßnahme ist auf dem Friedhof in Kapellen im Dezember des nächsten Jahres vorgesehen (145.000 Euro). Lagerplätze würden, teilt die Enni mit, den „operativen Betriebsablauf“ optimieren helfen.
Auf dem Friedhof Lohmannsheide steht unterdessen die Trauerhalle im Mittelpunkt. Laut Enni sind die Planungen bereits abgeschlossen, bis Ende 2021 soll das Projekt für 350.000 Euro umgesetzt werden. Zum gleichen Zeitpunkt sollen eine barrierefreie Toilette (70.000 Euro) und ein Lagerplatz (145.000 Euro) fertiggestellt werden.
Wie Hormes dem Enni-Verwaltungsrat mitteilte, seien bei der Grünpflege für den Friedhof Repelen sozialverträglich Stellen abgebaut worden. Die Pflege sei an Gärtnereien vergeben worden. Deshalb könne auch auf den Bau von Sozialräumen verzichtet werden, vielmehr könnten die beiden denkmalgeschützten Torhäuser auch für diese Zwecke genutzt werden.
Hormes berichtete zudem von einer „rasanten Veränderung der Friedhofskultur“. Es gebe immer weniger Sarg-, dafür aber deutlich mehr Urnenbestattungen. Außerdem gehe neben der Zahl der Sterbefälle auch die Zahl der Bestattungen in Moers zurück. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die „Konkurrenz aus dem Umland“ werde man sich künftig mit den Friedhofsgebühren befassen.
Laut Vorlage der Enni für die Sitzung in dieser Woche wird sich der Verwaltungsrat der Enni im kommenden März mit einem Wunsch der beiden türkisch-islamischen Ditib-Gemeinden Meerbeck und Repelen beschäftigen. Sie möchten auf den Friedhöfen in Meerbeck und Repelen Grabfelder ausweisen und die „räumlichen Voraussetzungen“ schaffen, um die „nach islamischem Glauben gewünschten rituellen Waschungen der Leichname zu ermöglichen“.
Das Friedhofskonzept der Enni war 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Vor dem Ratsbeschluss hatte es umfassende Informationen der Öffentlichkeit gegeben. Für Diskussionen hatte danach der Abriss der Trauerhalle auf dem Friedhof in Utfort gesorgt. Sie war durch einen offenen Neubau ersetzt worden, der mehrere Funktionen erfüllt.