Moers. Eine Moerser Blumenhändlerin sammelt seit Jahren auf Wochenmärkten für die Klinikclowns. Eine persönliche Erfahrung motiviert sie dazu.
Für einen Moment alle Schmerzen und Sorgen vergessen und einfach mal herzlich lachen: Jeden Montag ist die Freude riesig, wenn die Klinikclowns im Krankenhaus Bethanien die kleinen Patienten in ihren Krankenhauszimmern besuchen. Mit roter Nase, bunten Seifenblasen und Ukulele im Gepäck bringen Flocke und Schlatke vom landesweit tätigen Verein „Clownsvisite“ viel Spaß in die Kinderklinik Bethanien.
„Die Klinikclowns leisten einen wichtigen Beitrag, denn nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden trägt laut zahlreicher wissenschaftlicher Studien zum Heilungsprozess bei“, erklärte Dr. Kathrin Stepanow, Leiterin der Unternehmenskommunikation und des Marketings im Krankenhaus Bethanien. Weil Lachen gesund ist und die Kids die Klinikclowns lieben, werden sie seit 1982 von der Kinderklinik Bethanien gebucht. Damit die Kinder ihre Klinikclowns auch in der Corona-Zeit erleben können, erarbeitete das Bethanien ein digitales Konzept: „Unsere kleinen Patienten hören und sehen die Clowns über den Bildschirm unter maximalen Sicherheitsstandards.“
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Finanziert werden die Aktionen der Klinikclowns ausschließlich über Spenden. „Jährlich lag die Spendensumme in den letzten drei Jahren bei 16.000 Euro“, sagte Dr. Stepanow. Zu den Unterstützerinnen der Clownsvisite zählt Markthändlerin Carola Wolter. Die 62-Jährige ist seit 30 Jahren mit ihrem Blumenstand auf dem Meerbecker Markt anzutreffen. Die Klinikclowns sind ihre Herzensangelegenheit, denn: „Mein 55-jähriger Bruder verbrachte aufgrund einer Behinderung die Hälfte seiner Kindheit im Krankenhaus, unter anderem im Bethanien.“
Viele Kunden runden beim Blumenkauf hoch, andere kommen extra an den Stand
Vor fünf Jahren begann sie, Kaffee an ihrem Marktstand zu verkaufen und den Erlös an die Klinikclowns zu spenden. Seither organisiert sie an ihrem Marktständen – auch dienstags und freitags auf dem Neumarkt – Spendenaktionen für die Klinikclowns: „Viele Kunden runden beim Blumenkauf hoch, andere kommen extra, um etwas in den Spendentopf zu legen“, sagte Wolter freudestrahlend. „14.000 Euro Trinkgeld sind als Spenden in fünf Jahren zusammengekommen.“ Kollegen wie der Hoerstgener Kartoffelhändler Jan Maasackers und Gemüseverkäufer Bernd Meuskens unterstützten die Aktion.
Im Sommer fand die diesjährige Spendenübergabe statt. 2813 Euro waren seinerzeit zusammen gekommen. Nun machte Carola Wolter am Samstag in Absprache mit dem Ordnungsamt wieder auf die Arbeit der Klinikclowns aufmerksam. Gleichzeitig wollte sie sich bei den Spendern bedanken. Kurzerhand verkleidete sich dazu ihr langjähriger Kunde Klaus-Dieter Wiederhold als Nikolaus mit Rauschebart, Mitra und Bischofsstab.
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Der Nikolaus verteilte Äpfel, Walnüsse und Schoko-Nikoläuse an die Marktbesucher. Nussecken und Spritzgebäck steuerten Mary Hagedorn und Doris Heerz bei: „Die Klinikclowns machen tolle Arbeit, deshalb runde ich wöchentlich meinen Blumenkauf auf“, sagte Heerz und freute sich mit Wolter und den weiteren Helfern über die fröhlichen Kinderaugen.
Spenden für die Klinikclowns kann man unter der folgenden Bankverbindung: Sparkasse am Niederrhein, Verwendungszweck: Klinikclowns, IBAN: DE55 3545 0000 1120 0006 56, BIC: WELADED1MOR.