Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vuyn. Die Charity-Aktion Bewegen hilft von Guido Lohmann und die Volksbank Niederrhein setzen sich in der Corona-Krise für die Tafeln der Region ein.

Die Corona-Krise hat die Arbeit für die Tafeln nicht einfacher gemacht. Die Rahmenbedingungen werden immer schwieriger, die Menschen, die zu den Tafeln kommen, immer mehr. Das weiß auch Guido Lohmann von der Aktion „Bewegen hilft“. Er möchte den Tafeln aus der Region danken – und sie unterstützen.

In Moers ist die Tafel von der Klever Straße an die Wittfeldstraße umgezogen, um die Menschen auch in Corona-Zeiten versorgen zu können. „Wir haben die Besucherinnen und Besucher in zwei Gruppen geteilt, eine kommt mittwochs, die andere freitags“, sagt Corda Raffaele von der Moerser Tafel. Er bestätigt: „Es sind in der Krise mehr Menschen geworden.“ An der Klever Straße seien rund 120 gekommen, jetzt sind es schon 150. Schon allein wegen der steigenden Zahlen möchte Raffaele aus dem Provisorium an der Wittfeldstraße eine ständige Einrichtung machen. Ob das klappt, hängt wesentlich mit Geld zusammen: „Es muss bezahlbar sein.“

Tafel-Team läuft pro Einsatz mehrere Kilometer

Auch an der Tafel in Neukirchen-Vluyn ist finanzielle Unterstützung ein Thema. „Wir kommen über die Runden, aber Geld ist nicht im Überfluss vorhanden“, sagt Manuela Lenz. Auch hier ist der Bedarf gestiegen. In den Zeiten vor der Pandemie kamen etwa 35 Menschen regelmäßig zur Tafel, jetzt sind es 50. Um den Kontakt soweit wie möglich zu reduzieren, packt das Tafel-Team Tüten und verteilt sie an die Bedürftigen. Das Team ist kleiner geworden, weil einige aus gesundheitlicher Sorge nicht mehr mitmachen können. Für die, die noch dabei sind, ist so ein Einsatz mit weiten Wegen verbunden, wie Manuela Lenz sagt: „Pro Einsatz und Teammitglied laufen wir rund vier Kilometer.“

Rund 450 Menschen kommen jede Woche zur Tafel in Kamp-Lintfort. Marina Granzin und Wolfgang Krause kümmern sich um die Organisation – keine leichte Aufgabe. Die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich um rund ein Drittel verringert, wie Jürgen Voß von der zuständigen Grafschafter Diakonie mitteilt. Voß weiter: „Wir suchen weiterhin Ehrenamtliche, die kräftig mitanpacken oder unser Fahrzeug fahren wollen.“ Obwohl Diakonie und Stadt die Tafel unterstützen, seien auch hier Spenden jederzeit willkommen.

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Guido Lohmann, Initiator von „Bewegen hilft“ und Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein, beobachtet die Situation an den Tafeln sehr genau. Er will helfen: „Durch das Rekordergebnis von Bewegen hilft 2020 sind wir in der Lage, gerade jetzt den Tafeln und den betroffenen Menschen aktiv zu helfen. Wir haben im Verein „Bewegen hilft“ daher beschlossen, unbürokratisch mit einer Spende von jeweils 3000 Euro je Tafel kurzfristig zu unterstützen.“ Die Volksbank Niederrhein habe diesen Betrag mit Blick auf das große persönliche ehrenamtliche Engagement der vielen Mitarbeitenden aufgestockt. Je 5000 Euro erhalten die Einrichtungen in Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort in den nächsten Tagen als Spende.

Guido Lohmann: „Wir danken den Tafeln-Mitarbeitern sehr für ihren unermüdlichen Einsatz und möchten mit unserer Unterstützung zugleich ein kleines Zeichen der Solidarität in unsere Gesellschaft senden.“