Kamp-Lintfort. In NRW wehren sich Lehrer gegen das von der Schulministerin verhängte Verbot einer Klassenteilung. Das sagen Kamp-Lintforter Schulleiterinnen.
Die Diskussionen um das an einer Solinger Gesamtschule gestartete Wechselmodell zwischen Präsenz- und Distanzunterricht reißen nicht ab. Nachdem NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer diesem Modell eine Absage erteilt hatte, regt sich Widerstand in der Lehrerschaft (die NRZ berichtete). In Herne und Umgebung kursieren aktuell Musterbriefe, mit denen sich verbeamtete Lehrer rechtlich gegen die Folgen von Entscheidungen absichern wollen, die sie für falsch halten. Diese sollen an die Schulleitungen und die Bezirksregierung geschickt werden.
Dietlind Frommann-Grün, stellvertretende Schulleiterin am Georg-Forster-Gymnasium, hat einen solchen Musterbrief bislang nicht bekommen. Aber auch sie hält den Vorschlag, bei einer sich zuspitzenden Corona-Lage Klassen zu teilen, für sinnvoll.
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„So könnten wir Abstand halten“, sagt Frommann-Grün. „Wir haben diesbezüglich ja bereits Erfahrungswerte aus der Zeit vor den Sommerferien und könnten das schnell umsetzen. Aber es ist nicht unsere Entscheidung – uns sind die Hände gebunden.“
„Man muss das von Fall zu Fall entscheiden“, findet Barbara Mennekes, Schulleiterin an der Europaschule. Nachdem mit dem Lernhaus ein neuer Klassentrakt zur Verfügung stünde, befinde sie sich in einer äußerst komfortablen Lage, was den Platz angehe und könne daher schon jetzt Klassen auf verschiedene Räume aufteilen, so Mennekes.
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Dazu käme, dass sie mit einem jungen Kollegium kaum Ausfälle habe. „Ich habe nur zwei Kolleginnen, die im Home Office sind.“ Sie könne sich zwar gut vorstellen, dass man bei vollen Klassen ein ungutes Gefühl habe und den Wunsch, Klassen aufzuteilen. Andererseits könne sie auch die Argumentation von Schulministerin Gebauer nachvollziehen, dass es gerade jetzt wichtig sei, an festen Strukturen festzuhalten.