Kommentar: In Moers könnten sich Grüne, SPD, Grafschafter, Linke und die Partei zum Bündnis zusammenschließen – der Druck ist von Anfang an da.

Das ist verrückt: Die Grünen, einer der Gewinner der Kommunalwahl im September, bleiben in einem Boot mit der SPD, eine der Verliererinnen. Doch damit nicht genug: Zusammen wollen sie die Grafschafter, die Linken und die Partei ins Boot holen.

Während die Grafschafter bereits Bündniserfahrung mit Grünen und SPD haben, dürften sich die völlig neu aufgestellten Linken und vor allem die in Moers als politische Newcomer geltende Partei die Hände reiben: Plötzlich könnten sie in der Verantwortung sein. Das hätten sie sich am Wahlabend sicher nicht ausgerechnet. Zur Erinnerung: Die Partei gibt sich gern satirisch und ist zurzeit im Europaparlament vertreten. In Moers hat sie unter anderem mit dem Slogan „Sprengung aller Rheinbrücken zum Schutz vor Armutsflüchtlingen aus dem Ruhrgebiet“ Wahlkampf gemacht.

Die SPD wird sich die Frage stellen lassen müssen, ob ihr die harte Oppositionsbank in den kommenden Jahren nicht vielleicht zu neuen Perspektiven verholfen hätte. Das Mega-Bündnis, sollte es denn Wirklichkeit werden, ist jedenfalls ein Experiment. Alle Beteiligten stehen von Anfang an unter großem Druck. Sie müssen beweisen, dass sie gemeinsam konstruktive Antworten auf die nicht eben unwichtigen Fragen zur Zukunft der Stadt finden können.