Moers. Erst steigen die Kosten für die Großbaustelle dramatisch an, und jetzt gibt die Stadt Moers immer mehr Geld für ein externes Büro aus.
Die ehemalige Dauerbaustelle Römerstraße in Moers beschäftigt die Stadt immer noch. Sie hat ein externes Büro beauftragt, um die erheblichen Mehrkosten prüfen zu lassen, die bei der Sanierung entstanden sind. Jetzt aber steigen auch die Kosten für das Büro immer weiter an.
Über mehr als vier Jahre wurde an der Römerstraße gearbeitet. Zwischen Homberger Straße und Asberg wurden die maroden Kanäle ausgetauscht, neue Rad- und Fußwege gestaltet und die Fahrbahn erneuert. Erst in diesem Sommer wurden die Arbeiten abgeschlossen.
Mehrkosten von bis zu 1,75 Millionen Euro für die Römerstraße
2,1 Millionen Euro sollte das Projekt kosten, doch dann wurde im Frühjahr 2019 plötzlich bekannt, dass Mehrkosten von bis zu 1,75 Millionen Euro entstehen könnten. Als Grund für die Kostenexplosion gab die im Auftrag der Stadt handelnde Enni Stadt & Service an, man habe den Verkehr so wenig wie möglich behindern wollen. Deshalb seien die Arbeiten komplizierter, länger – und teurer geworden. Das wollte die Stadt genauer wissen und beauftragte ein „Baumanagementbüro“, wie es in der Antwort auf eine NRZ-Anfrage heißt.
Das Ziel: Klarheit über die tatsächlichen Ausgaben zu bekommen. Schließlich wird ein Teil der Kosten auf die Anlieger umgelegt – durch die politisch nicht unumstrittenen Straßenausbaubeiträge. Außerdem sind Fördermittel von Land und Bund in das Projekt geflossen. „Das externe Baumanagementbüro unterstützt die Stadt Moers und die Enni AöR, um festzustellen, ob die Kostensteigerungen plausibel und gerechtfertigt sind“, teilt die Stadt mit. Schon während der Bauphase seien „erheblichen Kostenabweichungen zwischen der beauftragten Bausumme und den bis dato in Rechnung gestellten Leistungen“ aufgetreten.
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Das Büro hat beim Projekt Römerstraße offenbar viel zu prüfen. Ursprünglich waren 9750 Euro für den Auftrag angesetzt, mittlerweile liegen die Kosten hier bei rund 120.000 Euro. Die Stadt teilt mit: „Der Prüfauftrag hat sich im Verlauf der Baumaßnahme wegen der enormen Zunahme an Nachträgen sukzessive erweitert. Somit ist der Ursprungsauftrag nicht mit dem letztendlich anfallenden Aufwand für das Baumanagementbüro vergleichbar.“
Die Mehrkosten für das Büro sind also nicht von heute auf morgen so sprunghaft angestiegen, Schritt für Schritt gab es immer mehr zu prüfen. So sollen Ende 2019 knapp 26.000 Euro zu Buche gestanden haben, im vergangenen Mai waren es 85.000 Euro.
Die Sache läuft noch weiter
Eine Ende der Prüfungen – und damit des Kostenanstiegs – ist noch nicht abzusehen, der Vorgang sei noch nicht abgeschlossen, heißt es aus dem Rathaus. Deshalb dürfte auch noch unklar sein, ob sich die Prüfungen des Büros darauf auswirken, was die Stadt und Enni Stadt & Service für die Großbaustelle Römerstraße tatsächlich zahlen.