Moers/Kreis Wesel. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband sorgt sich um die Existenzen seiner Mitglieder und sieht das Problem der Corona-Ausbreitung woanders.
Kneipen, Bars und Restaurants haben massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden. Mit Sorge schaut der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) nun auf die aktuellen Beschlüsse der Landesregierung, hält etwa die Einführung einer Sperrstunde für ein ungeeignetes Mittel.
Viele Betriebe hätten erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen in Hygiene- und Sicherheitskonzepte investiert, heißt es seitens des Branchenverbandes. „Die Gastronomie ist daher nicht das Problem, sie ist vielmehr Teil der Lösung. In den Restaurants,Kneipen und Gaststätten können die Menschen kontrolliert und unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln feiern, was in privaten Räumlichkeiten nicht gewährleistet ist“, sagt Christoph Becker, Geschäftsführer des Dehoga Nordrhein.
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Umso weniger Verständnis habe die ganze Branche dafür, dass sie permanent Einschränkungen erfahren müsse. Zwar verzichtet NRW auf ein Beherbergungsverbot, aber die Einführung einer Sperrstunde ab 23 Uhr sei für viele Betriebe existenzvernichtend und werde zur Eindämmung der Pandemie nicht beitragen. Bei Feiern in der Gaststätte würden Kontaktdaten erfasst, im privaten Bereich nicht. Dem gegenüber stehen die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Branche. Die Dehoga befürchtet, dass Gäste ohne Einhaltung von Hygienekonzepten, ohne Registrierung in ihr privates Umfeld ausweichen und dazu beitragen, das Virus zu verbreiten.
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Mit großem Unverständnis nehmen die Gastronomen weiter zur Kenntnis, dass ab einer Inzidenz von 50 nur noch fünf Personen am Tisch Platz nehmen dürfen. Das sind 50 Prozent weniger als die Kanzlerin gefordert hat. Daher fordert der Dehoga Nordrhein die Landesregierung auf, konstruktive Maßnahmen gemeinsam mit Branchenvertretern zu entwickeln.
„Wenn unsere Betriebe wieder zum Gesundheitsschutz aller ein finanzielles Sonderopfer bringen müssen, muss das Land dieses ausgleichen – ohne Wenn und Aber, und zwar für alle betroffenen Betriebe“, sagt Thomas Kolaric, Geschäftsführer des Dehoga Nordrhein.