Kamp-Lintfort. Erneut zogen die Kamper Konzerte wegen Corona in die Stadthalle um. Katharina Apel und Megumi Hashiba dankten dem Publikum mit einer Zugabe.
Auf den ersten Blick hatten die drei Sonaten von Claude Debussy, Ludwig van Beethoven und Francis Poulenc, die die Musikerinnen Katharina Apel (Violoncello) und Megumi Hashiba (Klavier) ausgewählt hatten, vielleicht keine Gemeinsamkeit. „Aber der Schein trügt“, sagte Apel. „Alle drei Stücke sind von abrupten Gegensätzen geprägt. Sie zeigen die ganze Farbpalette, die Cello und Klavier zu bieten haben.“ „Impressionen“ lautete das Motto, unter dem das Duo den Auftritt im Rahmen der Kamper Konzerte am Mittwochabend gestellt hatte.
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Zum zweiten Mal wich die Konzertreihe nun schon in die Kamp-Lintforter Stadthalle aus, weil der Rokokosaal – der eigentliche Spielort der Kamper Konzerte – coronabedingt zu klein gewesen wäre. Und dieses Mal war die künstlerische Leiterin, Katharina Apel, selbst auf der Bühne zu sehen und zu hören. Los ging es mit Debussys „Sonate pour Violoncello et Piano“. Debussy komponierte diese Sonate 1915.
Ein Gegensatz zur deutschen Romantik
Der Franzose habe sich zu dieser Zeit nicht nur politisch, sondern auch musikalisch von deutschen Komponisten unterscheiden wollen, erklärte Apel. Er schuf einen Gegensatz zur deutschen Romantik. Die drei Sätze „Prologue“, „Sérénade. Modérément animé“ und „Final. Animé“, hätten nicht unterschiedlicher klingen können. Der erste Satz begann leise und zart. Zunehmend baute sich Spannung auf. Das Zusammenspiel von Cello und Klavier, klang fast ein wenig dramatisch.
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In der anschließenden Serenade übernahm das Cello einen Part, der auch von einer Gitarre oder Laute hätte stammen können. Apel zupfte immer wieder die Seiten – dann folgte der Kontrast: Hashiba spielte lange Akkorde und auch Apel wechselte zu einer typischen kammermusikalischen Melodie für Streicher. Das Stück war definitiv nicht vorhersehbar. So ging es bei Beethovens Sonate für Klavier und Violoncello C-Dur, op 102 Nr. 1 auch weiter. „Das Allegro ist trotzig, zwischendurch aber auch zart und gefühlvoll“, sagte Apel. Dieses Wechselbad der Gefühle kam besonders im ruhigen „Andante“ und im lebhaften „Allegro vivace“ zur Geltung.
Eine Zugabe durfte an diesen Abenden nicht fehlen. Katharina Apel und Megumi Hashiba spielten „Les armes de Jacqueline“, ein Stück von Jacques Offenbach.