Moers. Darauf haben viele Moerser gewartet: In der Innenstadt eröffnet ein Frischemarkt. Kadir Cetin plant einen Mix aus Supermarkt und Feinkostladen.

Die Fenster zugeklebt, die Tür geschlossen. Viele Monate lang stand der große Laden an der Homberger Straße 70 in Moers, in dem zuvor mit chinesischen Geschenken gehandelt wurde, leer. Jetzt sind die Handwerker da. Hier soll etwas entstehen, was viele Moerser seit Jahren in der City vermissen: ein großer Frischemarkt. Für den 1. Dezember ist die Eröffnung geplant.

Es ist lange her. Vor zwölf Jahren schlossen die damalige Plus-Filiale und die Citi Bank an der Homberger Straße schräg gegenüber vom mittlerweile abgerissenen Horten-Gebäude. Nun kommt neues Leben an die alte Adresse. Neben dem China-Restaurant Wang Chao eröffnet Kadir Cetin, der seit 20 Jahren in Moers lebt, einen mehr als 400 Quadratmeter großen „Frischemarkt“. „Sowas“, sagt er, „gibt es bisher in der ganzen Stadt nicht.“ Ein Mix aus Supermarkt und Feinkostladen.

Das Ziel heißt: Möglichst unverpackt

„Internationale Lebensmittel“ umschreibt der Chef sein Angebot. Gleich rechts am Eingang werden die Kunden das breite Sortiment von für Obst und Gemüse mit Frischem aus der Region, aber auch Spezialitäten aus den ganzen Welt finden. Aus Südafrika, Asien, Südamerika. Vor allem gibt es „viel Südländisches“, aber auch alles für die deutsche Küche und das mitten in der City möglichst unverpackt. „Wir wollen aber nicht nur Privatleute bedienen, sondern auch Restaurants können bei uns Exotisches für ihre Speisekarten einkaufen.“ Der „Frischemarkt“, der noch einen knackigen Namen sucht, wird täglich beliefert.

Fast 15 Meter lang ist die Bedien-Theke für Fleisch (überwiegend aus Holland) und Käse „mit einer Auswahl, wie man sie nicht überall findet“, so Cetin. Wenn die Kunden es wünschen, soll später auch Fleisch vom Wild ins Sortiment kommen. Und die Preise? „Nach Möglichkeit günstiger, aber auf keinen Fall teurer“ als bei der Konkurrenz.

Der Kunde muss nicht unbedingt zum Laden kommen

Um das Angebot abzurunden, sollen auch Waren des täglichen Angebots in die Regale kommen, vom Waschpulver bis zur Zahnpasta. Dabei wird auf einen guten Service geachtet. Am Eingang wartet eine Mitarbeiterin, die die Kundschaft in die gewünschte Abteilung führt. Geplant ist auch ein Liefer-Service, der die bestellte Ware direkt zum Kunden bringt.

Hat Kadir Cetin in Zeiten von Corona keine Sorgen vor einem solchen Neustart? „Nein, Lebensmittel brauchen die Leute doch immer.“ Viele Moerser werden Kadir Cetin übrigens kennen: Seit vielen Jahren betreibt er die Feinkostecke bei „real“ an der Römerstraße.

Auch interessant

Das soll so bleiben. Auch nach der Umwandlung von „real“ zum neuen „Kaufland“, der freilich noch das Kartellamt zustimmen muss, will er seine Spezialitäten weiter an alter Stelle anbieten. Sechs Wochen vor dem Start an der Homberger Straße hat Kadir einen Wunsch: „Dass sich die Parkplatz-Situation vor dem Laden bis dahin zum Guten klärt.“