Moers. Die stark befahrene und kaputte Straße soll saniert und für den Radverkehr deutlich verbessert werden. Einige Parkplätze fallen weg.
Rund 11.000 Fahrzeuge rauschen täglich über die Filder Straße. Eine stetige Belastung, die in den vergangenen Jahren beharrlich am Asphalt genagt hat. Die Verbindungsstraße zwischen den südlichen Stadtteilen und der Stadtmitte ist mittlerweile in einem erbarmungswürdigen Zustand. Auf einer städtischen Bewertungsskala von 1 bis 5 liegen Teile der Filder Straße bei 5, was dem schlechtesten Zustand entspricht, den eine Straße in Moers haben kann.
Hinzu kommt, dass weder auf der Fahrbahn noch auf dem schmalen Gehweg ein expliziter Platz für Radfahrer ausgewiesen ist, was die Verkehrsteilnahme besonders für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Filder Benden nicht ungefährlich macht. Das möchte die Stadt nun ändern. Sie legte im Stadtentwicklungsausschuss jetzt ein entsprechendes Vorhaben auf den Tisch.
Der Plan sieht vor, die Filder Straße zwischen der Kreuzung mit der Venloer Straße und der Einmündung zur Wörthstraße zu sanieren und umzubauen. Unter anderem sind auf beiden Straßenseiten gemeinsame Geh- und Radwege in einer Breite von 2,75 bis 3,50 Meter vorgesehen. Um Geh- und Radweg in Richtung Innenstadt zusammenzuführen, müssen mehrere Parkplätze auf Höhe der Einfamilienhäuser wegfallen.
Ein Baustart für die Filder Straße ist voraussichtlich nicht vor 2022 möglich
Eine Fußgängerampel soll die Überquerung Richtung Gymnasium, Musikschule und Martinsstift erleichtern, außerdem sollen die drei Bushaltestellen auf der Filder Straße sowie die Gehwegabsenkungen an den Einmündungen Averdunkshof, Spichernstraße und Dr.-Karl-Hirschberg-Straße barrierefrei umgebaut werden. Auch die Wörthstraße soll auf rund 80 Metern eine neue Aufteilung bekommen. Unter anderem soll der Gehweg auf der nördlichen Straßenseite auf 3 Meter verbreitert werden, um Platz für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen.
Der Zeitplan der ziemlich aufwendigen Baumaßnahme hängt von der Politik und auch von Enni ab. Der Energieversorger hat laut Stadt bereits angekündigt, die Kanäle unter der Filder Straße erneuern zu müssen.
Allerdings sei der Straßenabschnitt noch absolute Zukunftsmusik, sagt Enni-Sprecher Herbert Hornung auf Nachfrage. Die Kanalsanierung werde nicht vor 2022 beginnen. Der Stadtentwicklungsausschuss hat das Vorhaben jetzt aber auf den Weg gebracht und die Stadt in die Konkretisierungsphase geschickt. Das letzte Wort hat der Rat.
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Das finanzielle Gesamtvolumen beziffert die Verwaltung unterdessen auf insgesamt rund 2,7 Millionen Euro. Davon entfallen 350.000 Euro auf die Wörthstraße, der Rest fließt in die Sanierung der Filder Straße. Laut Stadt ist die Maßnahme förderfähig. Maximal 80 Prozent der Gesamtausgaben sind demnach möglich.
Die Kosten für Anlieger möchte die Stadt ebenfalls so niedrig wie möglich halten. Da die Filder Straße als Hauptverkehrsstraße ausgewiesen sei, belaufe sich der Anliegeranteil auf 30 Prozent, erklärt Jana Schneider vom Fachdienst Straßen- und Verkehrsrecht. Und auch für diese Anliegerbeiträge möchte die Stadt eine Förderung beantragen. Laut Verwaltung ist es möglich, nach Vorlage der Schlussrechnung einen Antrag zur 50-prozentigen Förderung zu stellen.