Moers. Die nal von minden GmbH aus Moers bietet einen Corona-Schnelltest an. Durchführen darf ihn nur Fachpersonal, das Ergebnis kommt schnell.
Im Kampf gegen das Coronavirus bietet ein Unternehmen mit Stammsitz in Moers jetzt einen Schnelltest an. Die nal von minden GmbH hat einen Covid-19-Antigentest entwickelt, der bereits in Deutschland zugelassen ist und ausschließlich für medizinisches Fachpersonal verfügbar ist. Das Ergebnis soll laut Unternehmen in hohem Maße zuverlässig sein und in nur 15 Minuten vorliegen.
Nal von minden hat seinen Stammsitz in Moers. Hier wird der neue Test, der in Asien produziert wird, geprüft und an Kunden verschickt. Entwickelt wurde der Test an den Unternehmensstandorten Regensburg und Göttingen sowie in China. Begonnen habe man mit der Forschung bereits Anfang des Jahres, sagte Geschäftsführer Roland Meißner am Freitag auf NRZ-Anfrage.
Ein Test für die breite Masse
„Mit dem Covid-19-Antigentest haben wir einen Test für die breite Masse entwickelt. So können noch mehr Menschen auf Covid-19 getestet und Labore entlastet werden“, wird Meißner in einer Pressemitteilung vom Freitag zitiert. Als mögliche Einsatzbereiche des neuen Schnelltests sieht Meißner laut Mitteilung zum Beispiel Altenheime, Krankenhäuser und Schulen. Aber auch für Unternehmen sei er geeignet, um alle Mitarbeiter schnell zu testen. Für die Überprüfung von Reiserückkehrern käme der Test ebenfalls infrage.
Für den Test wird laut Mitteilung ein Abstrich aus dem Mund- oder Nasenrachenraum durch medizinisches Fachpersonal durchgeführt, in einer Pufferlösung angereichert und dann auf die Testkassette pipettiert. Wie bei einem Schwangerschaftstest sei das Ergebnis dann nach nur 15 Minuten ablesbar. Der Test könnte eine erhebliche Entlastung für Labore bedeuten, die mit den Coronatests ohnehin teilweise überlastet sind.
Entwicklung eines Selbsttests dauert lange
Zur Genauigkeit spricht Meißner von einer „diagnostischen Spezifität von über 99,9 Prozent und eine diagnostische Sensitivität von 97,56 Prozent“. Die Spezifität gebe Auskunft darüber, ob alle gesunden, getesteten Menschen auch als Gesunde erkannt werden. Die Sensitivität zeige an, ob alle Kranken auch als Kranke erkannt werden.
Dass Privatkunden einen Selbsttest durchführen, hält Meißner für unwahrscheinlich: „Ein Test für den Hausgebrauch muss zusammen mit dem TÜV zertifiziert werden, das kann zwischen sechs und neun Monaten dauern.“
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Der Test soll laut Mitteilung von nal von minden nur einen „einstelligen Eurobetrag“ kosten und könne helfen, die Budgets der Krankenkassen zu entlasten. In Moers sind die neuen Tests bereits vorrätig. Standortleiter Julian Wzattek holte für die NRZ am Freitag einen aus dem Regal. Auf Wzattek und sein Team könnte bald viel Arbeit zukommen, denn noch im September will nal von minden die Kapazitäten auf 20 Millionen Tests pro Monat hochfahren. Für Meißner bleibt der herkömmliche PCR-Tests die „sensitivste Methode“ im Kampf gegen Corona. Für den Antigentest würden mehr Viren pro Probe benötigt.
Die nal von minden GmbH in Moers ist nach eigenen Angaben seit 38 Jahren Spezialist auf dem Gebiet der medizinischen Diagnostik. Das Unternehmen hat rund 220 Mitarbeiter an neun europäischen Standorten.