Moers. Claus Peter Küster kandidiert für die Wählervereinigung Die Grafschafter als Bürgermeister in Moers. Stadtteil-Arbeit ist ihm besonders wichtig.

Claus Peter Küster ist Vorsitzender und Fraktionschef der Wählervereinigung Die Grafschafter. Bei der Kommunalwahl am 13. September will er Bürgermeister werden, es ist nicht seine erste Kandidatur. Mit Matthias Alfringhaus (NRZ) sprach er über seine zwei wichtigsten Ziele und ein Marketing für Stadtteile.

Das ist Ihre vierte Bürgermeister-Kandidatur. Wir haben sich Ihre Ziele verändert?

Claus Peter Küster: Ich bin meiner Linie immer treu geblieben: bürgernah sein, die Menschen mitnehmen. An vielen Themen habe ich über Jahre festgehalten. Zum Beispiel habe ich schon vor zehn Jahren ein Jugendparlament vorgeschlagen, eine Forderung, die jetzt wieder hoch aktuell ist. Es wird immer deutlicher: Die Menschen möchten mitgenommen und beteiligt werden.

Ihre Themen sind breit gestreut. Was sind Ihre zwei wichtigsten Projekte als Bürgermeister?

Ich möchte zum einen für Moers ein Leitbild 2030 entwickeln, mit lang- und kurzfristigen Zielen. Das wollen wir den Menschen niederschwellig vermitteln, die Dinge sollen verstanden werden. Ein zweites, wichtiges Ziel ist die Fortsetzung des mobilen Bürgerservices und der Erhalt und Ausbau von Sportstätten in den Stadtteilen.

Welche Rolle spielt für Sie das Digitale?

Bei der digitalen Entwicklung waren wir Grafschafter die Vorreiter in Moers. Wir haben zum Beispiel das digitale Ratsinformationssystem und die Online-Versteigerungen angestoßen. Die Versorgung von Schulen mit Breitband-Anschlüssen haben wir gefordert, als viele die Bedeutung noch nicht gesehen haben. Die digitale Entwicklung bleibt für uns ein großer, wichtiger Punkt, zum Beispiel bei einer digitalen Bürgerakte. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass viele Menschen noch nicht digital unterwegs sind. Wir werden auch weiterhin nicht-digitale Angebote wie den mobilen Bürgerservice machen.

Sie möchten ein Stadtteilmarketing. Wie sieht das aus?

Das Moers Marketing und sein Geschäftsführer Michael Birr unterstützen ja bereits die Stadtteile. Es geht darum, Sport und Kultur in den Stadtteilen künftig noch stärker zusammenzubringen. Das trägt zur Stärkung der gesamten Stadt Moers bei und macht den Menschen Lust, in die Stadtteile zu ziehen.

Sie fordern Kreisverkehre vor dem neuen Edeka-Komplex und auf der Römerstraße. Wo liegt der Vorteil?

Kreisverkehre sind wartungsfreier und umweltfreundlicher als Ampeln. Sie regeln den Verkehr ohne teure und aufwendige Technik. In den Niederlanden gibt es sogar Kreisverkehre auf Autobahnen, da werden wir es in Moers doch auch schaffen, mehr Kreisverkehre zu bauen.

Zur Person

Claus Peter Küster (60) wurde in Wales geboren, lebt aber seit 1962 am Niederrhein und seit 30 Jahren in Moers-Scherpenberg. Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und hat die Realschule in Neukirchen-Vluyn besucht. Er ist ausgebildeter technischer Zeichner und Maschinenbautechniker und arbeitet als Angestellter.

Politisch ist Küster bei den Grafschaftern als Vorsitzender und Fraktionschef aktiv. Er gehört auch zu den Gründungsmitgliedern der Wählervereinigung. Sein gesellschaftliches Engagement umfasst Vorstandsarbeit bei der Siedlergemeinschaft Scherpenberg. Er ist zudem Mitbegründer der Scherpenberg Aktiven.