Moers. Diana Finkele leitet ein Museum in Moers. Jetzt möchte sie Bürgermeisterin werden und tritt für die Grünen an – nicht nur mit grünen Themen.

Diana Finkele möchte bei der Kommunalwahl am 13. September die erste Bürgermeisterin von Moers werden. Über ihre Ideen für die Stadt und ihre Erfahrungen im Wahlkampf sprach sie mit Matthias Alfringhaus (NRZ).

Sind Sie vorbereitet, eine Stadtverwaltung zu führen?

Diana Finkele: Ja, ich bin vorbereitet. Die Moerser Verwaltung kenne ich als Leiterin des Eigenbetriebs Bildung mit 140 Mitarbeitenden sehr gut. Als Mitverantwortliche für den Kulturausschuss stehe ich auch an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung. Bei Themen wie Verwaltung, Betriebsführung und Zukunftsgestaltung kenne ich mich gut aus.

Wie kann Moers Hochschulstandort werden?

Der aktuelle Hochschulentwicklungsplan läuft bis 2021, er wird fortgeschrieben. Wir müssen unser Konzept also schnell einbringen. Wichtig sind auch Kontakte zu niederländischen Hochschulen und zu möglichen Förderern des Projekts. Die Hochschulen in NRW stehen in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen, weil viele von ihnen in die Jahre gekommen sind. Inhaltlich sehe ich eine Perspektive im medizinischen Bereich, etwa bei einem Studiengang Physiotherapie.

Was ist Ihr erstes Projekt, wenn Sie gewählt werden?

Es gibt viele erste Projekte, die Hochschule gehört natürlich dazu. Vor allem aber muss jetzt ein aktuelles und umfassenden Klimaschutzkonzept für Moers her. Das bestehende Konzept ist veraltet und muss in wesentlichen Punkten ergänzt und fortgeschrieben werden.

Was haben Sie im Wahlkampf bisher erlebt?

Es gibt von Themen wie der Zukunft des Streichelzoos bis zu unzuverlässigen Bahnverbindungen viel Unterstützung und Zuspruch. Die Menschen haben großes Interesse an der Frage, wie sich unsere Stadt künftig entwickelt.

Wo sehen Sie Handlungsbedarf beim Thema Sicherheit?

Moers ist so sicher wie seit 25 Jahren nicht mehr, die Aufklärungsquote könnte allerdings besser sein. Doch Statistik ist nicht alles, es geht auch darum, wie sicher sich Menschen fühlen. Hier müssen wir Schmuddelecken beseitigen, für ausreichende Beleuchtung sorgen und solche Bereiche beleben.

Zur Person

Diana Finkele wurde 1971 in Karlsruhe geboren. Ihr Vater war Automechaniker, ihre Mutter Hausfrau. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Chemie, wechselte dann aber zu Geschichte, Literaturwissenschaft und Mediävistik. Nach einer Station als Museumsleiterin in Sachsenheim (Baden-Württemberg) kam sie 2004 nach Moers.

Seitdem leitet sie das Grafschafter Museum, seit 2013 auch die Eigenbetriebsähnliche Einrichtung Bildung (Museum, Musikschule, Volkshochschule, Bibliothek, Archiv und Kulturbüro).