Kamp-Lintfort. Wie kann Radfahren in der Stadt attraktiver werden? Auch durch Fahrradzonen, sagt die SPD. Die Stadt hat bereits einen geeigneten Ort ausgeguckt.
Die Kamp-Lintforter SPD will das Radfahren in der Stadt attraktiver machen und mehr Fahrradstraßen oder auch sogenannte Fahrradzonen einrichten. Auf eine entsprechende Anfrage der Fraktion, ob und wo im Stadtgebiet eine Umwidmung möglich ist, antwortete die Verwaltung jetzt in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses mit ersten Vorschlägen.
Aktuell gibt es bereits zwei Fahrradstraßen in Kamp-Lintfort – die Stephan- und die Pappelstraße. Relativ neu ist die Möglichkeit, sogenannte Fahrradzonen einzurichten. In Fahrradzonen haben Radfahrer Vorfahrt und dürfen auch nebeneinander auf der Straße fahren, Autos sind ausnahmsweise zulässig und müssen beim Überholen 1,50 Meter Abstand halten. Darüber hinaus ist die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt.
„Potenzial für weitere Fahrradstraßen und Fahrradzonen ist da“, lautete die Antwort von Stadtplaner Arne Gogol auf die Anfrage der SPD. Allerdings sieht er bei Fahrradzonen nur einen geringen Unterschied zu Tempo-30-Zonen. Er benannte zudem Kriterien, die man bei einer Umwidmung entsprechender Gebiete beachten sollte. Dazu zählt Gogol unter anderem das aktuelle und zu erwartende Fahrradaufkommen. Geprüft werden müsse aber auch, ob sich dadurch die Sicherheit für die Radler erhöht und wie groß der Umbauaufwand ist. Theoretisch könne man aus jeder Tempo-30-Zone eine Fahrradzone machen. Aber: „Der Mehrwert gegenüber einer Tempo-30-Zone muss klar erkennbar sein“, konkretisiert Gogol.
Gesamtes Stadtgebiet prüfen
Sinn mache eine Fahrradzone aus seiner Sicht etwa in der Beamtensiedlung mit Stephan-, Kruse-, Berta-, Maria-Theresien-, Krümmer-, Brandstraße und der Straße Am Pappelsee. Dort hätten die umliegenden Straßen alle einen ähnlichen Charakter und würden unter anderem als Zuwegung zum Schulzentrum genutzt. Potenzial für Fahrradstraßen sieht der Stadtplaner auch im Bereich Neuendickstraße und Niersenberger Straße. Diese drei ersten Vorschläge müssten aber noch einmal intensiv und auch verkehrsrechtlich geprüft werden, dann könne die Politik entscheiden.
Hausaufgabe für die kommenden Monate sei nun eine gesamtstädtische Prüfung, so Arne Gogol. Laut Dezernent Martin Notthoff wird auch die Einführung des Rechtsabbiegerpfeils für Radfahrer in Kamp-Lintfort aktuell geprüft. Bislang galt der Grünpfeil an Ampeln nur für den Kfz-Verkehr. Nach der Novelle der Straßenverkehrsordnung im April ist es nun auch möglich, ein spezielles Verkehrszeichen zu setzen, das Radfahrern das Rechtsabbiegen bei roter Ampel nach vorherigem Anhalten erlaubt.