Moers. An der Kirchstraße in der Moerser Altstadt - lange ein „Sorgenkind“ - sind alle Ladenlokale vermietet. Auch an der Friedrichstraße gibt’s Neues.

In der Moerser City mangelt es an vielem: Es gibt keinen Supermarkt, keinen Metzger, keinen Käseladen, keinen Fachhandel für Obst und Gemüse. Stattdessen entwickelte sich die Stadt zu einer Metropole der Friseure. Wo immer ein Ladenlokal frei wurde, zogen oftmals die Haarschneider ein, vor allem an der Homberger Straße. Zuletzt aber war das Überangebot in der Innenstadt so groß, dass mittlerweile drei Betriebe schlossen. Nun aber beginnen ausgerechnet im Herzen der Altstadt, wo bereits ein halbes Dutzend Coiffeure zur Schere greift, neue haarige Zeiten. „Salon Mademoiselle“ zieht in ein großes, verlassenes Schuhhaus. Auch sonst kommt neues Leben in die Altstadt.

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In der Kirchstraße, lange ein Sorgenkind der Stadt, steht mittlerweile kein Ladenlokal mehr leer, nachdem vor kurzem ein Fachgeschäft für Mode in die Räume einer ehemaligen Podologie zog. Einen Auszug gibt es wenige Meter entfernt am Gänsebrunnen. Das Modegeschäft „Frauenzimmer“, spezialisiert auf Kleidsames wie den „Ibiza-Look“, zog es nach fünf Jahren in die Burgstraße. Inhaberin Jeanine Steinborn zum neuen Standort: „Ich glaube fest an Moers.“ Die Räume an der Ecke zur Friedrichstraße haben sich schon wieder gefüllt. Als Nachfolger räumt gerade die Boutique „Fair Fashion Blue Bird“ die aktuelle Ware ein. In dem ehemaligen Wollstübchen an der Neustraße wird nun bei „Mary“ mit Schmuck gehandelt.

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Immobilien-Experten staunen, dass sich in der Moerser City selbst in schwierigen Zeiten immer noch Mieter finden – ganz gegen den Trend in den meisten anderen Städten. „Salon Mademoiselle“, die neue Beauty-Farm an der Friedrichstraße 29 - neben dem Café des Arts, schräg gegenüber vom Hanns-Dieter-Hüsch-Platz - soll der Altstadt Glamour bringen. „Wir sind kein gewöhnlicher Friseur“, so der Chef Ahmed Abou Chleih. „Wie bieten gehobene Qualität zu gehobenen Preisen“. Seine Kunden würden „verwöhnt, nicht bedient“.

Eine „unglaubliche Auswahl an Haar-Farben“

Der 29-jährige wurde in Moers geboren und lebt in Meerbeck. Bis zu sechs Angestellte, so der Plan, sollen die Kundschaft verschönern. Haarpflege für die Damen, Kosmetik für Damen und auch Herren. Aber gibt es nicht schon viel zu viele Friseur-Betriebe in der Innenstadt? Als „Premium-Salon“ und Spezialist „mit einer unglaublichen Auswahl an Haar-Farben“ möchte sich Achmed von der Konkurrenz abheben. „So etwas gibt es in Moers nicht.“

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Zwei Jahre betrieb er sein Unternehmen mit einigem Erfolg an der Friedrich-Alfred-Straße in Duisburg-Rheinhausen. Auch aus Köln, Düsseldorf oder Holland kamen die Leute zur Schönheitspflege. Doch inzwischen sei Rheinhausen nur noch „tote Hose“. Deshalb der Umzug nach Moers, von dem sich der Haarkünstler einiges verspricht. „Eine Stadt mit viel Potenzial.“ Am 1. September beginnt der Umbau der Geschäftsräume, ab 15. Oktober öffnet sich die Tür für die Kundschaft.