Moers. Der erfolgreiche Traber vom Gestüt Schwarma in Moers bekommt eine Decke mit einer wichtigen Botschaft. Das Pferd läuft für einen Hertener Verein.

Wäre Ignatz von Herten kein Pferd, sondern ein Esel, dann wäre er ein richtiger Goldesel. 45.000 Euro hat der schwarz-braune Wallach in den letzten Jahren bei Trabrennen bereits gewonnen. Das Geld kommt sozialen Projekten der Kinder- und Jugendarbeit zugute, denn Ignatz ist ein Bürgertraber.

„Der frühere Marketingclub Herten wollte einen vierbeinigen Werbeträger haben. Sie hatten die Idee, dass jeder interessierte Bürger einen Anteil des Pferdes kaufen kann“, erklärte Michael Polubinski, Geschäftsführer des Bürgertrabervereins.

Traben für den guten Zweck und die klare Botschaft

So wurde 1999 der Verein gegründet. Ignatz ist das fünfte Tier, dessen Rennprämien gespendet werden. Er trabt somit nicht nur für den guten Zweck, sondern vermittelt auch eine klare Botschaft: „Haltung zeigen: Auf zwei und vier Beinen“.

Am Samstag hat Ignatz auf dem Gestüt von Jens Schwarma an der Repelener Straße in Moers eine neue Decke mit genau diesem Slogan erhalten. Ignatz lebt und trainiert dort. Der Bürgertraberverein beteiligt sich damit an der bundesweiten Aktion „Demokratie leben!“, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Dabei geht es um das Bekenntnis für ein demokratisches und friedliches Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft.

Yetim: Es ist wichtig, Haltung zu zeigen

Zur Übergabe machten sich viele Hertener auf den Weg nach Moers. Ignatz lebt und trainiert auf dem Hof von Jens Schwarma. „Uns verbindet nicht nur die Liebe zu Pferden, uns eint es auch, für ein demokratisches Miteinander einzutreten“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Herten, Silvia Godde, zu den Gästen aus Moers und Herten.

Ibrahim Yetim, stellvertretender Bürgermeister in Moers, schloss sich diesen Worten an. „In den letzten Wochen und Monaten haben wir deutlich gemerkt, wie wichtig es ist, mit allen Mitteln, die wir haben, Demokratie und Zusammenleben weiterzuführen“, betonte er. „Die nächsten Monate werden für uns noch sehr schwer. Es ist wichtig, Haltung zu zeigen.“

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Um das Anliegen weiter in die Öffentlichkeit zu tragen, werden von Ignatz mit der Kampagnen-Decke 2000 Postkarten gedruckt. Alle zwei bis drei Wochen nimmt das Pferd an Turnieren teil. Die Decke trägt er beim Transport und bei Siegerehrungen – und weil Ignatz bei Rennen häufig vorn landet, wird das Bekenntnis auf seiner Decke wohl noch ziemlich oft zu lesen sein.