Kreis Wesel/Kamp-Lintfort. „Packen wir’s an“ lautet der Wahlslogan der SPD im Kreis Wesel. Landratskandidat Peter Paic will mehr als nur ein Verwaltungschef sein.
Dass Peter Paic seinen Jahresurlaub in diesem Jahr im Kreis Wesel verbringt, hat weniger mit Corona zu tun, als mit seinen politischen Ambitionen: „Ich hab’ etwas vor, ich möchte diesen Kreis gestalten“, so der 51-jährige Landratskandidat der SPD. „Packen wir’s an“ haben die Sozialdemokraten im Kreis Wesel ihre Kampagne überschrieben. 31 Tage vor der Wahl am 13. September stellten die Genossen ihre Ideen für die Region am Donnerstag in der Mitmachtzentrale der SPD in Kamp-Lintfort vor.
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„Ich möchte nicht nur Verwaltungschef sein, sondern auch den Wandel anstoßen“, formuliert der Wirtschaftswissenschaftler seinen Anspruch an das Amt des Landrats. Auch wenn die SPD bundesweit aktuell auf 18 Prozent käme – im Kreis rechnen die Genossen mit anderen Faktoren: Man sei stärkste Fraktion im Kreistag und das solle auch so bleiben, heißt es in der Mitmachzentrale. „40 plus für die SPD“ steckt ein selbstbewusster SPD-Kreisvorsitzender René Schneider das Ziel. Wobei Paic auch auf eine „neue Offenheit zu anderen Parteien – speziell Grüne und Linke – “ setzt, um Mehrheiten zu finden und so gestalten zu können. Paic: „Ich bin bereit, Koalitionen einzugehen.“ Was die Wähler von der SPD erwarten dürfen, haben die Genossen in einem üppigen 82-Punkte-Programm fixiert.
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Gerade bei der Entwicklung der Wirtschaftsregion Kreis Wesel sieht Landratskandidat Paic Potenzial: „Wir könnten im Bereich Logistik zulegen. Auch der Tourismus im Kreis liegt noch im Dornröschenschlaf“, nennt Paic zwei Beispiele. Um den Kreis Wesel als Wirtschaftsstandort, als Tor zur Rhein-Ruhr-Schiene, zu sichern sei aber sowohl der Ausbau der Infrastruktur als auch ein flächendeckender Breitband- und 5G-Ausbau nötig. Die regionale Wirtschaft stärken will er in Einklang mit Umwelt- und Klimaschutz.
Dazu gehört für SPD-Kreisfraktionschef Gerd Drüten auch der Ausbau der Radschnellwege – nicht nur für Freizeitradler: „Da soll der Verkehr hin“, konkretisiert Drüten. Oder auf die Schiene.
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In Sachen Kies bleibt die Kreis-SPD mit Paic bei ihrer bekannten Position: „Wir müssen uns von dieser Industrie langsam lösen. Wir brauchen einen Ansatz für die Zukunft.“ In diesem Sinne will der Landratskandidat auch alternative Pilotprojekte anstoßen, etwa solche, die mit Recycling-Materialien arbeiten.
Nicht nur, aber auch wegen Corona, ist der Wahlkampf der Kreis-SPD so stark digital geprägt, wie noch nie zuvor. Einen Straßenwahlkampf mit persönlichen Gesprächen werde es aber dennoch geben, verspricht Paic. Dafür hat er sich schließlich extra seinen Urlaub aufgespart...