Neukirchen-Vluyn. Die Sozialdemokraten aus Neukirchen-Vluyn haben ihr Wahlprogramm fertig. Sie sprechen darin auch von Wohnen und von „Bildungsgerechtigkeit“.

Der Wahlkampf ist in diesem Jahr definitiv anders. Immerhin gibt es wieder Info-Stände. Da stehen jetzt einfach weniger Kandidatinnen und Kandidaten als sonst üblich. Und es gibt Aufsteller, auf denen die Bilder der Kandidaten mit der kompletten Gesichtsansicht zu sehen sind. Damit man im Zweifelsfall weiß, wer sich hinter der Maske verbirgt. „Vieles läuft online“, sagt Elke Buttkereit, SPD-Chefin und Spitzenkandidatin bei der Kommunalwahl im September. „Mit Mut zum Wandel“, heißt der Wahlkampfslogan der Sozialdemokraten.

Nicht die SPD wolle sich wandeln, sondern Neukirchen-Vluyn soll sich zur modernen Stadt der Zukunft entwickeln, betont Buttkereit. Durch Corona habe man verstärkt den Wandel in Bildung und Betreuung erlebt. Hier spielt die Digitalisierung eine große Rolle.

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„Corona hat gezeigt, dass der Unterricht anders aufgestellt werden muss“, heißt es. Die SPD will den Breitbandausbau für alle Ortsteile vorantreiben. Die Schulen sollen digitaler ausgestattet werden. Dabei geht es der SPD um die Einrichtungen selbst wie um die Infrastruktur für das Homeschooling. Das Raumproblem bei den Grundschulen gilt bei Buttkereit & Co als nicht „befriedigende Situation“, weil die Vorstellungen der Eltern von denen der Gutachter abwichen.

Schwerpunkt Mobilität: In puncto Bahn steht die SPD klar zu einer Reaktivierung der Bahn. Aber: „Wir wollen auf Bürgerbusse setzen“, sagt Buttkereit über eine weitere Alternative zum Individualverkehr. Und: „Wir müssen den ÖPNV so aufstellen, dass jeder Haushalt nur ein Auto braucht.“ Das Radwegenetz müsse breiter werden, Parkplätze und -buchten müssten modernisiert werden.

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Weiter geht es im Themenmix: Wohnen. „Für jede Lebenslage muss Wohnen möglich sein“, sagen Buttkereit, Claudia Wilps und Simon Aarse, die als Trio das Wahlprogramm vorstellen.

Es entstünden beispielsweise zwar altengerechte Wohnungen in der Stadt. „Aber ob ich mir das von meiner Rente leisten kann ...“, setzt Elke Buttkereit mit Blick auf die Kosten an. Die Sozialdemokraten fordern darüber hinaus einen „Pakt für den Sport“, dazu gehöre das Freizeitbad mit dem geplanten Neubau. „Und wir fordern eine Modernisierung der Kulturhalle als Veranstaltungsort“, sagt Buttkereit. Wenn auf Niederberg ein neues Quartier mit vielfältigen kulturellen Angeboten entsteht, soll das „Kleinod“ in Vluyn nicht das Nachsehen haben.

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Um die Jugendlichen anzusprechen, haben die Sozialdemokraten drei Comic-Spots anfertigen lassen, die ab diesem Wochenende auf Instagram und Facebook zu sehen sind. Ältere Wähler werden per Post angeschrieben. Und wenn es die Lage zulässt, soll es am Samstag, 29. August, an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße eine Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung zu bezahlbarem Wohnraum geben, bei der zusätzlich ein Speed-Dating mit den Kandidaten vorgesehen ist.