Neukirchen-Vluyn. Das Wählerbündnis aus Neukirchen-Vluyn hat die Kandidatenliste für die Kommunalwahl zusammen. Es gibt Vertreter für 18 Wahlkreise.
Das Wählerbündnis NV Auf geht’s hat die Kandidaten für die Kommunalwahl zusammen und die Hauptthemen für die nächsten Wochen zurechtgelegt. 18 Wahlkreise sind besetzt, 60 Prozent der Kandidaten sind weiblich, zwischen 21 und 76 Jahren ist alles vertreten. Aus der bisherigen Riege sind nicht mehr alle dabei, auch an der Fraktionsspitze hat NV Auf geht’s Federn gelassen.
„Es hat eine Richtungsentscheidung gegeben“, sagt Klaus Wallenstein, der sich in der nächsten Ratsperiode als graue Eminenz in den Hintergrund auf Listenplatz sechs zurückzieht. Diesen Weg wollen einige bisherige Mitglieder offenkundig nicht mehr mitgehen.
Man habe sich nicht im Groll getrennt, sagt Wallenstein. Mit seiner und der Zugehörigkeit von Elisabeth Wannenmacher zur MLPD habe das auch nichts zu tun.
Das Bündnis plädiert für kleinere Klassen
Die Ratsarbeit gründe sich auf die außerparlamentarischen Initiativen, heißt es weiter. Fridays for Future wird als ein Beispiel genannt. Das Grundprinzip des Bündnisses sei die Zusammenarbeit mit allen Kräften, betont Klaus Wallenstein, außer den rechtsextremen. Der Ratsherr spricht von weltanschaulicher Offenheit.
„Das Bündnis ist überparteilich“, bekräftigt die Fraktionsvorsitzende Elisabeth Wannenmacher. Man befasse sich mit allen Themen des Alltags der Menschen, setze aber auch darauf, dass sich die Bürgerinnen und Bürger selbst engagieren, erklärt sie und nennt als Beispiel die Diskussionen um das Kohledeputat für ehemalige Bergleute. „Leere Wahlversprechen lehnen wir ab“, sagt die Fraktionsvorsitzende.
Mit Blick auf den Schulbetrieb plädiere man für kleinere Klassen, unabhängig von der Corona-Pandemie. Dass dazu zusätzliche Schulgebäude und -räume und mehr Lehrer notwendig sind, wissen die Lokalpolitiker. Sie sind ja nicht naiv.
Es ist eine Frage der Verteilung
Wie das finanziert werden soll? „Wenn wir mehr Lehrer brauchen, wird das nicht in Neukirchen-Vluyn entschieden“, argumentiert Wallenstein. „Wir haben genug Geld, es ist eine Frage der Verteilung“, unterstreicht Wannenmacher. Da ist sie wieder: die Verteilungskritik, und die an der „Subventionierung der Konzerne“, wie Klaus Wallenstein sagt. Elisabeth Wannenmacher: „Von den aktuellen Hilfen gehen 16 Prozent an die Kommunen und kleinen Betriebe, 84 Prozent bleiben bei den großen Unternehmen wie Lufthansa & Co.“ Da müsse eine Änderung her. NV Auf geht’s plädiert für eine Lernmittelfreiheit, damit jedes Kind die gleichen Chancen hat.
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Darüber hinaus geht es dem Bündnis um eine Förderung des sozialen Wohnungsbaus, um Umwelt und Arbeitsplätze und den Ausbau des ÖPNV. Und das NV-Auf-geht’s-Trio, das an jenem Montag beim Gespräch mit am Tisch sitzt, betont, dass man nicht bereit sei, den folgenden Generationen einen Berg Schulden zu hinterlassen.
Für die Wahl im September gibt Elisabeth Wannenmacher ein klares Ziel aus: „Wir wollen auf jeden Fall Fraktionsstärke erreichen.“ Das bedeutet, dass zwei Mitglieder in den Rat einziehen. Bei der letzten Kommunalwahl hatte das Bündnis drei Ratssitze bekommen. Wannenmacher blickt nach vorn: „Wir sind guten Mutes.“