Moers. Am Freitag hat das Bollwerk in Moers zum Open Mic eingeladen. Zu sehen gab es ganz unterschiedliche Auftritte von alten Hasen wie auch Newcomern.
Erfahrene Bühnenhasen, lampenfiebrige Newcomer und Lachzauberer, die bei Familientreffen alle zum Schmunzeln bringen, haben etwas gemeinsam: Sie eroberten am Freitagabend im Bollwerk die Zuschauerherzen. Die Comedy Open Mic Show ist gestartet.
Im Juni hatte die „TerrassenKultur“-Reihe begonnen, bei der Comedians, DJs und Poeten im Biergarten auf dem Bollwerk-Parkplatz auftreten. Als Teil der „TerrassenKultur“ stehen bei der Open-Mic-Show „Frisch gemoersert“ frischfröhliche Gags im Vordergrund. Die Zuschauer sind Zeugen, wenn Comedians Neues ausprobieren.
Der Eintritt zum Open Mic war frei
Für das Publikum ist der Eintritt frei und ein spontaner Auftritt ist möglich, denn beim Open Mic steht das Mikrofon offen. Trotz Corona-Auflagen, deren Einhaltung am Veranstaltungseingang das Maskentragen, das Ausfüllen eines Kontaktbogens und Händedesinfektion erforderte, kamen am Freitagabend 50 Besucher jeden Alters.
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Mit Gitarre und Bestlaune führte Comedian, Moderator und Songwriter Mario Siegesmund durch den Showabend. „Wenn die Comedians berühmt werden, dann kennt ihr sie schon“, sagte Siegesmund. Er traf mit dem Publikum eine Absprache: „Behaupten die Comedians, dass sie eine wahre Geschichte erzählen, dann sagt ihr ‘Nein, nein’.“ Denn: „Das Leben kann gar nicht so lustig sein – oder doch?“ Siegesmund plädierte für das lustige Leben und reimte Songs wie „Ich geb’ Gas“ zu „Ich mäh’ Gras“ um.
Als mit dem Essener Tim Jonas der erste Humorist die Bühne betrat, ließ sich sogleich die Sonne blicken. Jonas berichtete von seiner Arbeit im Ingenieurbüro, vom Kollegen Jörn, den er „Ingenijörn“ nennt, und vom schmierigen Trinkautomaten neben Süßigkeitenautomaten, die ihn an „Schlagersänger Wendler und seine junge Verlobte Laura“ erinnerten, wie er sagte.
Saskia aus Essen plaudert über Namen
Der Gelsenkirchener Florian Deimer legte mit seinem Programm nach: „Momentan muss man vielerorts hinter Plexiglas-Scheiben bezahlen. Als mich ein Kassierer für einen Amerikaner hielt, sagte ich: In Amerika haben wir keine komische Mauer.“ Wenn dann noch das Bewerbungsgespräch virusbedingt als Videoanruf stattfinde und Mann Oben-Ohne dasitze, sei das Chaos perfekt.
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Die Essenerin Saskia Fröhlich sollte Stella Rose heißen, aber: „Meine Mutter war bei Lidl. Dort heißt das Wasser Saskia. Wäre sie bei Aldi gewesen, hieße ich Quellbrunn.“ Fröhlich studierte Betriebswirtschaftslehre, weil sie dachte „BWL“ stünde für „Basteln, Wandern, Lieder singen“: „Von den Studiengebühren hätte ich lieber ein Shetlandpony kaufen sollen“, sagte sie am Freitag.
Tierische DJ-Witze brachte der Dinslakener Marko Holtwick mit. Seine über 90-jährige Tante Inge frage ihn immer: „Bisse noch Dischi?“ Holtwick bleibt Allround-DJ, denn egal ob im Arztwartezimmer oder im Bollwerk will er die Hände sehen, die das Publikum zum Applaus in die Höhe riss.