Moers. In der Moerser Innenstadt haben Tarik und Houda Moubtassim das Argana eröffnet – ein Restaurant mit Alleinstellungsmerkmal.

Die Moerser Gastronomie wird um eine Facette reicher. An der Oberwallstraße haben Tarik Moubtassim und seine Schwester Houda das Restaurant Argana eröffnet. Die beiden gebürtigen Marokkaner servieren hier die Küche ihrer Heimat.

Konsequenterweise steht im Mittelpunkt der Karte die Tajine. Der Name bezeichnet sowohl die Speisen als auch das runde, aus Lehm gebrannte Schmorgefäß mit einem konischen Deckel. „Die Hitze wird in der Tajine gleichmäßig verteilt“, erklärt Tarik Moubtassim. „So gart das Essen schonend. Es schmort bei 135 Grad mehrere Stunden und bekommt dadurch einen besonders intensiven Geschmack.“ Im Argana gibt es Fisch, Lamm, Kalb und Hähnchen sowie Hähnchen in einer süßen Variante, stets mit Gemüse, das in der Tajine mitgegart wird. Beim Würzen spielen, auch das ist typisch marokkanisch, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Ingwer und die Petersilie die Hauptrolle. Serviert werden zudem Couscous-Gerichte, Salate, Suppen und zwei Steak-Gerichte vom Lavastein.

Tarik und Houda Moubtassim haben die Karte bewusst übersichtlich gehalten. Bei großen Karten bestehe immer die Gefahr, dass man zu viel Ware wegschmeißen müsse, sagt der 38-Jährige: „Wahrscheinlich werden wir später auch einige mediterrane Speisenangebote machen, aber zuerst wollen wir sehen, wie unser Konzept ankommt.“ Auf die marokkanische Küche konzentriere man sich, „weil es das ist, was wir können“, so Moubtassim. „Dafür können wir glaubhaft stehen.“ Hinzu kommt, dass das Argana mit dieser Ausrichtung offenbar Moers und Umgebung ein Alleinstellungsmerkmal verleiht. „Hier gibt es kein anderes Restaurant mit marokkanischer Küche“, versichert Moubtassim.

„Wie lange sollten wir warten?“

Tarik lebt seit zwölf Jahren in Moers und ist mit einer Moerserin verheiratet. 15 Jahre lang hat er in Restaurants der Düsseldorfer Altstadt und an der Königsallee im Service gearbeitet. „Als ich in der Gastronomie angefangen habe, habe ich sofort gemerkt: Das ist es für mich.“ Der Kontakt mit den Menschen gefalle ihm, sagt er: „Du hast die direkte Reaktion der Gäste. Der Moment, in dem du siehst, dass sie glücklich sind, weil du etwas getan hast – das ist das Besondere an der Gastronomie.“ Schwester Houda hat zwölf Jahre als Köchin ebenfalls in der Altstadt von Düsseldorf gearbeitet. Während sich ihr Bruder im Argana um den Service kümmert, ist die 34-Jährige Chefin in der Küche.

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Ein eigenes Restaurant, sagt Tarik Moubtassim, sei schon lange der Traum von ihm und seiner Schwester gewesen: „Wir wollen unabhängig sein.“ Nach der Besichtigung der Räume, in denen bis Herbst vergangenen Jahres die Tapas-Bar und noch viel früher das Bierhaus Gäste bewirtet haben, hätten sie sich entschieden, den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Trotz Corona? „Wie lange sollten wir warten“, fragt Tarik Moubtassim.

Restaurant Argana, Oberwallstraße 45, 47441 Moers, 02841/173 50 40, Internetseiten noch im Aufbau, Öffnungszeiten: täglich 12 bis 22 Uhr.

>>> Der Name Argana <<<

Das Restaurant hat seinen Namen nach den Worten von Tarik Moubtassim in Anlehnung an das Dorf Argana im Südwesten Marokkos. Dort wird aus den Samenplättchen der Beerenfrucht des Arganbaumes ein hochwertiges Speiseöl gewonnen.

Bei der in dieser Region bis heute praktizierten traditionellen Produktion entsteht ein Mandel-Brei, der so lange gerührt und geknetet wird, bis das Öl in einem kleinen Rinnsaal aus der Masse austritt. Für die Produktion eines Liters werden 30 Kilogramm Früchte benötigt, das entspricht der Ernte von vier bis fünf Bäumen. Entsprechend hoch ist der Preis: 90 bis 120 Euro pro Liter.

Das Argana verwendet Arganöl beim Couscous und in Salaten.