Moers. Zwei Fälle von Betrug in wenigen Tagen bei der Sparkasse am Niederrhein: Die Kriminellen nutzen einen bestimmten technischen Trick.
Innerhalb kürzester Zeit sind bei der Sparkasse am Niederrhein in Moers zwei Fälle von Betrug aktenkundig geworden. In einem Fall ist das Geld weg. Jetzt warnt das Geldinstitut eindringlich vor der aktuellen Masche.
Immer wieder gibt es Versuche von Kriminellen, sich in das Vertrauen von Menschen einzuschleichen, um Geld zu erbeuten. Oft sind ältere Leute die Opfer der Betrüger. Beim so genannten Enkeltrick gibt es mittlerweile zahllose Fälle, bei denen Sparer um viel Geld gebracht wurden. Kunden der Sparkasse am Niederrhein hatten es in den vergangenen Tagen ebenfalls mit solchen Betrügern zu tun.
Die Rufnummer im Display ist fingiert
„Die Nummer im Display erweckt den Eindruck, dass jemand von uns anruft, das ist jedoch ein technischer Trick“, sagt Mario Wellmanns, der Leiter der Internet-Filiale laut einer Mitteilung an die Redaktion. Die Anrufer würden angeben, eine Test-Überweisung durchführen zu müssen und fragten dazu nach geheimen Daten wie Kontonummer, Persönlicher Identifikationsnummer (PIN) und Transaktionsnummern (TAN).
Eine zweite Variante sei, dass die Betrüger sich per Fernwartung auf den Rechner ihrer Opfer einwählen möchten. Die Folge: Die Kunden meinen, mit einem Sparkassen-Berater zu sprechen, in Wahrheit ist es aber ein Krimineller. Für einen Kunden, der vor einigen Tagen einen solchen Anruf bekam, ist jetzt Schaden entstanden. „Er hat in dem Gespräch eine Transaktionsnummer weitergegeben, das Geld ist weg“, teilt Jörg Zimmer von der Presseabteilung der Sparkasse auf NRZ-Anfrage mit.
Die Schadensfälle werden geprüft
Ob der Schaden ausgeglichen werden kann, ist laut Zimmer vom Einzelfall abhängig. Der Haftungsfonds Zahlungsverkehr des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes prüfe solche Fälle. Es bestehe aber auch eine Sorgfaltspflicht von Kunden, sorgsam mit den sensiblen Daten umzugehen.
In einem zweiten Fall aus den vergangenen Tagen muss der Haftungsfonds erst gar nicht prüfen, wie Zimmer berichtet: „Der Kundin kam der Anruf komisch vor. Sie hat einfach aufgelegt und anschließend bei der Sparkasse angerufen. Das war genau richtig.“
Auch interessant
Internet-Experte Wellmanns rät laut Mitteilung, nach einem solchen Betrugsversuch auf jeden Fall den eigenen PC auf Schadsoftware zu überprüfen.
In Zusammenarbeit mit der Polizei im Kreis Wesel hat die Sparkasse die Broschüre „Klüger gegen Betrüger“ herausgegeben. Sie liegt in allen 23 Geschäftsstellen von Moers bis Xanten kostenlos aus und steht in der Internet-Filiale zum Download bereit.