Moers. Der Knappenchor Rheinland muss wegen der Conora-Pandemie auch das Herbstkonzert absagen. Einen Termin haben die Sänger aber fest im Visier.
Die Folgen der Corona-Pandemie hinterlassen auch beim Knappenchor Rheinland aus Moers Spuren. Das Vereinsleben liegt seit Monaten nahezu brach, einen besonderen Termin wollen sich die Sänger aber nicht entgehen lassen.
Im Dezember 2019 hatte der Knappenchor Rheinland, nach eigener Darstellung der letzte bergmännische Traditionschor der ehemaligen Bergbaustadt Moers, einen seiner letzten großen Auftritte vor der Corona-Krise. Im ehemaligen Bergwerk auf Schacht IV erinnerten die Sänger noch einmal an das Ende des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet.
Kein Treffen mehr seit Monaten
Zu dem Zeitpunkt war der Begriff Corona-Virus noch ein Fremdwort. Der Blick in das Jahr 2020 verhieß Gutes – bis hin zum ebenso großen wie traditionsreichen Herbstkonzert. Doch es kam anders. „Seit März haben wir uns nicht mehr gesehen. Wir sprechen höchstens am Telefon miteinander, oder wenn wir uns zufällig auf der Straße begegnen. Was fehlt, ist die Gemeinschaft“, sagt Pressesprecher Jörg Filges im NRZ-Gespräch. Und das Herbstkonzert, sonst der Fixstern im Jahresprogramm des Knappenchores, ist wegen der Corona-Vorgaben auch abgesagt.
Das hat der Vorstand jetzt auf einer Sitzung so beschließen müssen. Filges: „Veranstaltungen wie die Extraschicht auf Schacht IV, das Waldfest des TV Schwafheim, die Veranstaltung im Landschaftspark Duisburg Nord und das Jubiläumskonzert der befreundeten Sänger MGV Cäcilia Liedberg mussten ebenfalls abgesagt werden. Auch die Teilnahme an der Landesgartenschau Kamp-Lintfort ist aktuell sehr fraglich.“
Was die Sänger in den vergangenen Monaten besonders schmerzte, ist die Tatsache, dass sie sich aus ihrer Sicht nicht angemessen von zwei Chormitgliedern verabschieden konnten. „Zwei Sänger sind gestorben, und wir konnten ihnen nicht die letzte Ehre erweisen. Das hat viele von uns betroffen gemacht,“ sagt Filges.
Jetzt steht ein Termin an, den die Sänger unbedingt wahrnehmen wollen. Der Vorsitzende des Knappenchores Rheinland Peter Noruschat wird am 25. August 80 Jahre alt.
Dem ehemaligen Personaldirektor bei der Ruhrkohle sei leider nicht vergönnt, sein Altersjubiläum mit seinem Chor zu begehen, teilt Filges mit. Die Sänger hätten sich aber verabredet, ihm zu Ehren an seinem Jubiläumstag ein imaginäres Ständchen zu bringen. Filges: „Wenn auch voneinander getrennt, wird die Verbundenheit sichtbar, wenn wir aus vollem Herzen und aus voller Brust das Steigerlied schmettern werden.“
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