Kamp-Lintfort. Auf dem Gelände der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort werden derzeit die Heuwiesen gemäht. Der richtige Zeitpunkt spielt dabei eine große Rolle.
Auf den Wiesen des Landesgartenschaugeländes hat jetzt die Heuernte begonnen. Wichtige Grundvoraussetzung für den auch „Mahd“ genannten Vorgang: Die Witterung musste trocken und beständig sein. Mit dem Verblühen der Margerite war es nun soweit. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine erste Mahd des Grünen Saumes sowie der Böschungen des Kleinen und Großen Fritzes gekommen. Die Mähtechnik muss stimmen, damit reife Blumensamen beim Trocknen ausfallen können, um den Blumenanteil in der Heuwiese erhalten zu können“, sagt Kirsten Holsteg, im Laga-Team verantwortlich für die gärtnerische Planung und Durchführung.
Wichtig: Den Artenreichtum erhalten
Ein Ziel verfolgt sie dabei besonders: „Mit diesem Zeitpunkt der Mahd kann der Artenreichtum der Fläche erhalten werden. Ein ein- bis dreimaliges Mähen pro Jahr kann dies am besten gewährleisten. Durch eine frühzeitige Mahd vor Mitte Mai können allerdings Bodenbrüter gefährdet werden, ein später Schnittzeitpunkt im August zerstört dann die wenigen blütenreichen Strukturen für Insekten, nun ist es genau richtig.“
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Heuwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas und sind somit ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft. Umgangssprachlich wird häufig von einer Blumenwiese gesprochen, doch es ist eine Mischung aus Gräsern und Blumen heimischer Wildarten. Der Blumenanteil liegt dabei maximal bei fünfzig Prozent. Am artenreichsten bleiben die Wiesen, wenn sie ein- bis dreimal pro Jahr gemäht werden.
Heu wird als Viehfutter genutzt
Der Zeitpunkt ist abhängig vom Graswuchs: Je nährstoffreicher der Standort, desto früher und häufiger muss geschnitten werden. Für eine erfolgreiche Heuernte ist ein bestimmter Ablauf notwendig: Am ersten Tag wird die Wiese gemäht, an den darauffolgenden Tagen muss das Gras, unter hoffentlich bester Sonneneinstrahlung, getrocknet werden, indem es mehrfach mitlandwirtschaftlichen Geräten gewendet wird. Anschließend wird das Heu gepresst und als Viehfutter verwendet.
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Die Mahd ist auch wichtig für das Blühen weiterer Pflanzen im Grünen Saum: „Nach der Mahd erwarten wir einen zweiten Blühaspekt mit spät blühenden Arten wie Wilde Möhre, Malve oder die violettblühende Flockenblume“, erklärt Kirsten Holsteg.
Stephan Koeters aus Neukirchen-Vluyn hat die Arbeiten auf den insgesamt 2,5 Hektar großen Flächen des Grünen Saumes übernommen. Kirsten Holsteg freut sich über seine Unterstützung: „Wir sind sehr glücklich, dass sich Stephan Koeters um die Heuernte im Grünen Saum kümmert und das Heu im Anschluss als Viehfutter genutzt wird.“ Die Arbeiten finden tagsüber während der Öffnungszeiten statt und können beobachtet werden.