Kamp-Lintfort. Auf der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort ging es am Samstag um die Erdbeere. Fachfrau: „Das Interesse an Nachhaltigkeit hat zugenommen.“
Das Rheinland zählt deutschlandweit zu einem der größten Anbaugebiete für Obst, sagt Sabine Weis. „Viele wissen aber gar nicht mehr, wie das Obst eigentlich wächst“, betonte die Mitarbeiterin des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauern. Deshalb gab es Samstag am Stand des Verbandes auf der Kamp-Lintforter Landesgartenschau (Laga) nicht nur Erdbeeren, sondern auch gleich die entsprechenden Pflanzen zu sehen. Laut Laga-Hinweis wurde die Erdbeer-Veranstaltung am Sonntag wegen des starken Windes abgesagt.
Im Forum Landwirtschaft informierten neben Weis der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Reinhard Pauw und dessen Stellvertreter Peter Muß, über den Anbau und die Vermarktung des Obstes. „Wir möchten zeigen, was hier regional alles produziert wird und natürlich auch ein bisschen Werbung für die örtlichen Erzeuger machen. Am frischesten sind die Produkte, die direkt von nebenan kommen“, sagte Weis.
Hofläden sind ein zweites Standbein für die Bauern
Dazu hatte sie eine Broschüre im Gepäck, in der Hofläden und Wochenmärkte am Niederrhein aufgelistet sind, die regionales Obst und Gemüse anbieten: „Das Interesse an saisonalen Produkten und Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren zugenommen. Viele Bauern versuchen sich mit Hofläden ein weiteres Standbein aufzubauen.“ Auch der Trend von Verkaufsautomaten und so genannten „Abo-Kisten“, bei denen man regelmäßig eine Box voller Obst und Gemüse bestellt und auch geliefert bekommt, habe zugenommen.
Einige Besucherinnen und Besucher holten sich auch den einen oder anderen Tipp für den Obstanbau im heimischen Garten von den Experten ab. Außerdem gab es ein Quiz, das sicherlich nicht nur für Kinder eine kleine Herausforderung war. Anhand von Bildern und Textschnipseln musste das Erdbeerjahr in die richtige zeitliche Reihenfolge gebracht werden.
Los geht es dabei im Juli, dann werden Ableger von guten Erdbeerpflanzen genommen und neue, kleine Stauden daraus gezogen. Diese werden im August auf dem Feld eingepflanzt und bilden noch vor dem Winter Knospen für das nächste Jahr. Die Pflanzen überwintern auf dem gefrorenen Feld. Im Frühjahr bilden sich dann neue Ausläufer, Blätter und Blüten.
Wenn sich die Blüten im April öffnen, kommen Bienen und bestäuben sie. Aus den befruchteten Blüten bilden sich Früchte. Stroh schützt sie vor Nässe und Schmutz, bevor die reifen Erdbeeren im Mai wieder geerntet werden können. Wer alles richtig sortiert hatte, erhielt als Preis eine Erdbeerpflanze. Ab August können dann eigene Beeren gezüchtet werden.
Der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern wird im August erneut auf der Laga zu Gast sein. Dann geht es um den Gemüseanbau. Bei einem weiteren Termin im Oktober dreht sich alles um die Apfelernte.
Auch interessant