Moers. In Moers-Kapellen wird die Gaststätte Dorfkrug zum Restaurant „Zwei Freunde“ - nicht die einzige Änderung in der Gastronomie des Ortsteils.

Der gemütliche „Dorfkrug“ war Jahrzehnte lang ein beliebter Treffpunkt in Moers-Kapellen. Das Bier schmeckte, es wurde gekegelt, und einmal im Jahr drehte sich der Spanferkel-Grill beim Apfelfest. Nun wird aus der Traditions-Gaststätte mitten im Dorf das Feinschmecker-Restaurant „Zwei Freunde“.

Am Herd steht Marcel Fuhrmann, der sein Koch-Handwerk im „Jedermann“ und dem „Leonardo“ in Moers sowie dem Samannshof in Neukirchen-Vluyn lernte. Jetzt eröffnet er sein erstes eigenes Restaurant mit einer „ambitionierten Speisekarte“. Viel Niederrhein, aber auch internationale Gerichte. Sein Wunsch: „Die Gäste sollen mein Lokal mit einem Lächeln verlassen.“

In der Gaststätte bleibt nur ein Möbelstück stehen

Noch aber ist die Lage ernst: Die Räumlichkeiten für maximal 50 Besucher an 13 Tischen werden gerade komplett umgebaut. Nur der rustikale und allseits beliebte Tresen bleibt. Auch in Zukunft können die Besucher hier ihr Bier trinken. Und sonst? Alles neu. Die Tische sind aus massivem Holz, die Stühle petroblau und braun, die Wände weiß gestrichen, unterbrochen von Schiefersteinen. „Hier soll alles urgemütlich sein“, sagt Fidaim Rustemi (37). Er ist als Partner von Marcel Fuhrmann (35) zweiter „Freund“ des Unternehmens und Chef für alles außerhalb der Küche. Aufgetischt wird (außer mittwochs) ab Ende August immer von 17 bis 22 Uhr, sonntags auch zur Mittagszeit.

In ganz Europa Inspirationen gesammelt

Bei privaten Reisen „durch ganz Europa“ haben die beiden Moerser Marcel und Fidaim „Inspirationen“ für ihre Speisekarte gesucht. Serviert wird nun ein bunter Mix aus heimischen Gerichten wie Himmel und Äd, Sauerbraten, Schnitzel oder internationale Delikatessen wie Thunfischtartar mit Sesamdip oder Rib-Eye-Rumpsteak.

Das Fleisch wird aus Schaephuysen geliefert. Auf einer Tageskarte finden sich aktuell wechselnde Speisen wie Leber mit Zwiebeln und Püree oder Gänsebraten, das alles zu „fairen Preisen“. Es soll auch lukullische Überraschungen geben. So will Fidaims Mutter auch schon mal Leckeres aus dem heimischen Kosovo zubereiten.

Es bleibt gut-bürgerlich

Es bleibt gut-bürgerlich: Mittags oder auch am Ruhetag öffnen die „Zwei Freunde“ für Nachfeiern, Konfirmationen oder Weihnachtsfeiern. Völlig umgebaut wird der Terrassen-Biergarten (für 30 Personen), in dem sogar ein kleiner Kräutergarten angelegt wird. Die Kräuter wandern frisch in der Küche des Meisterkochs.

Ganz neu einstellen müssen sich die Kapellener nicht auf die neue Ära: Die Kegelbahn soll erhalten bleiben, auch den Wirt vom „Dorfkrug“ sieht man einmal im Jahr wieder. Er soll zum Apfelfest auch in Zukunft seinen Grill aufbauen.

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Nachdem
in den letzten Wochen zwei Pizzerien in Kapellen ihre Öfen abstellten, kommt nun das gastronomische Erwachen für die 10.000 Einwohner des Stadtteils. In den Räumen der Pizzeria Antonella soll nun, verzögert durch Corona, im August ein Balkan-Restaurant starten.

In die Länge zieht sich auch die Eröffnung eines 124 Quadratmeter großen Bistros oder Cafés im Moerser Stadtteil Kapellen am Marktplatz mit Außengastronomie. Hier sucht der Hausbesitzer weiter einen Pächter für den Neubau auf dem Gelände des „Alten Bahnhofs“.

Am 31. August schließen wird dagegen nach nur 14 Monaten die „Kaffeestube Holderberg“. Hier konnte man im Schatten alter Linden hausgemachten Kuchen genießen. Nun suchen die beiden Inhaberinnen einen Nachfolger, die ihr Bauerncafé auf dem Agnetenhof übernehmen.