Kamp-Lintfort. Die Kreisjägerschaft Wesel war zu Gast auf der Laga in Kamp-Lintfort. Die Mitglieder haben Befehle erklärt und die Hunde gezeigt, was sie können.

Eigentlich ist das Mitführen von Hunden – abgesehen von Blindenhunden – auf dem Zechengelände der Landesgartenschau (Laga) nicht erlaubt. 70 kleine und große, junge und alte Vierbeiner hatten am Samstag dann aber doch Zutritt – und für ihr Können und Gehorchen gab es sogar jede Menge Applaus. Mitglieder der Kreisjägerschaft (KJS) Wesel waren mit ihren Jagdhunden zur sogenannten Pfostenschau zu Gast auf der Laga.

„Normalerweise machen wir diese Hundeschau seit 25 Jahren jährlich für die angehenden Jungjäger auf einem unserer Schießstände. Sie ist Teil der Jungjägerausbildung, damit der Nachwuchs die Hunde erleben kann“, erklärte Alfred Nimphius, der Vorsitzende der KJS Wesel. Daher war es am vergangenen Samstag das erste Mal überhaupt, dass die Kreisjägerschaft diese Hundevorführung einem so großen Publikum präsentierte.

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Ludwig Hermanns, Mitglied der KJS Kleve, führte dabei durch das knapp einstündige Programm und stellte die einzelnen Rassen vor. Ob der kleine Münsterländer, Deutsch Drahthaar oder der hannoversche Schweißhund: Sie alle sind typische Hunderassen, die den Jägern bei der Jagd und der Suche nach erlegtem Wild helfen.

Dann wurde es spannend: Die Besitzer demonstrierten, wie gehorsam ihre Tiere sind, zeigten Apportierübungen, bei denen die Hunde Gegenstände oder im Einsatz erlegtes kleineres Wild herbeibringen und führten den „Triller-Down“ vor. Mit einer Trillerpfeife kann man den Hund auch in der Entfernung stoppen. Ertönt der Pfiff, muss sich der Hund sofort flach hinlegen.

Die Herren erklären die Jägersprache

Besonders beeindruckt waren die Besucher vom sogenannten Bringselverweisen. Das Bringsel wird eingesetzt, wenn ein Tier nach dem Schuss in einen Bereich flüchtet, den der Jäger nicht einsehen kann. Der Hund soll das Tier suchen und hat dafür einen Lederriemen am Halsband, den er ins Maul nimmt, sobald er das erlegte Wild gefunden hat. Dann läuft der Hund zurück zu seinem Besitzer und führt diesen zum erlegten Tier. Auch mit der Attrappe hat diese Vorführung am Samstag perfekt geklappt.

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Anschaulich und verständlich erklärte Hermanns Begriffe aus der Jägersprache und erzählte, wie die Schweißhunde eigentlich zu ihrem Namen kamen. „Das hat nichts mit dem Schweiß oder mit dem Schwitzen zu tun, sobald Blut aus dem Körper des erlegten Tieres austritt, spricht der Jäger von Schweiß“, sagte er. Die Schweißhunde sind extra darauf trainiert, die Fährte aufzunehmen und den Jäger zum Wild zu führen. Die Jagdhornbläser sorgten für die passende musikalische Untermalung des Programmes. Als sie ein Stück anstimmten, machten die Vierbeiner glatt mit und starteten ihr eigenes „Bell-Konzert.“