Neukirchen-Vluyn. Der unabhängige Bürgermeisterkandidat der SPD Neukirchen-Vluyn, Ralf Köpke, hat zum digitalen Hofgespräch eingeladen. Dabei ging es auch um Geld.

Wahlkampf. Wieder ein neues Format. Digital. Ohne Präsenzzuschauer. In gemütlicher Runde beim Hofgespräch. Zu sehen gab es das ganze im Live-Stream im sozialen Netzwerk Facebook. Der unabhängige Bürgermeisterkandidat der SPD, Ralf Köpke, hatte dazu auf den Winkelshof eingeladen.

Mit in der Runde am Mittwochabend: der Krefelder FDP-Bundestagsabgeordnete Otto Fricke, die örtliche SPD-Vorsitzende Elke Buttkereit, der Vorsitzende der FDP Christian Sluiters und sein Stellvertreter André Landskron. Mitglieder von CDU oder Grünen? Fehlanzeige. „Ich würde ja mit den anderen Parteien sprechen“, sagte Ralf Köpke am Ende des rund einstündigen Gespräches. „Aber die nicht mit mir, die haben ihre eigenen Kandidaten.“

Damit die Herrschaften, die offenkundig bereit waren, miteinander zu plaudern, dieses auch gesittet tun, hatte Köpke mit Norbert Arntz einen Moderator verpflichtet. Obwohl: So große Meinungsverschiedenheiten gab es gar nicht. Im wesentlichen waren sich SPD und FDP beim Thema der Bahnstrecke uneins. Während die Sozialdemokraten nicht müde werden, auf die Vorteile einer Reaktivierung der Bahn von Neukirchen-Vluyn nach Moers und von dort aus in Richtung Duisburg hinzuweisen, wollen die Liberalen lieber auf das Fahrrad steigen, um die Strecke zurückzulegen. Man habe schon den Radschnellweg ins Rennen geworfen, sagte Landskron. Er befand auch, dass es besser sei, mit dem Bus zu fahren.

Wie sinnvoll es sei, in dieser Corona-Lage einen Rettungsschirm über viele Millionen Euro zu spannen, die später von den Kindern refinanziert werden müssen? Für Ralf Köpke ist völlig klar: „Meine Kinder leben auch jetzt.“ Er wolle, dass sie ein Schwimmbad haben, eine Bücherei und in einem schönen Umfeld groß werden. Daher mache es Sinn. Beim Thema Altschulden kamen Köpke und Fricke (FDP) erwartungsgemäß nicht zusammen.

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Wie lange könne man sich Corona noch leisten, fragte der Moderator den Bundestagsgeordneten und Otto Fricke sagte, das ginge, „solange es noch Leute gibt, die uns Geld geben“. Und weiter: „Wir bekommen Kredite, weil wir vorher gut gehandelt haben.“ Dennoch: Für die Kommunen ist die Lage auch nicht einfach, wie Elke Buttkereit deutlich machte. „Das trifft uns schon hart.“ Die Stadt sei auf einem guten Weg gewesen, 2024 aus der Haushaltssicherung raus zu sein, sagte die SPD-Chefin. Dann kam die Krise. Landskron: „Corona hat alles über den Haufen geworfen.“
Sie verspüre einen enormen Druck, sagte Buttkereit, um im Anschluss die Verwaltung in dieser Phase zu loben.